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Würzburg: Umweltgerechte Abfallentsorgung in der fünften Generation

Würzburg

Umweltgerechte Abfallentsorgung in der fünften Generation

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    Begeistert vom Rundgang über das Betriebsgelände der Firma Fischer & Söhne zeigten sich Landrat Eberhard Nuß (Mitte), Prof. Alexander Schraml (vierter von rechts), Wolfgang Kleiner (zweiter von rechts), Michael Dröse und Brigitte Schmid (dritter und erste von rechts) sowie Bernhard Wallrapp. Die Firma wird derzeit von drei Generationen geführt: Seniorchef Siegfried Fischer (vierter von links), Jürgen Fischer (dritter von links) und Sarah Fischer (zweite von links).
    Begeistert vom Rundgang über das Betriebsgelände der Firma Fischer & Söhne zeigten sich Landrat Eberhard Nuß (Mitte), Prof. Alexander Schraml (vierter von rechts), Wolfgang Kleiner (zweiter von rechts), Michael Dröse und Brigitte Schmid (dritter und erste von rechts) sowie Bernhard Wallrapp. Die Firma wird derzeit von drei Generationen geführt: Seniorchef Siegfried Fischer (vierter von links), Jürgen Fischer (dritter von links) und Sarah Fischer (zweite von links). Foto: Eva Schorno

    Ein Familienbetrieb ist die Firma Fischer & Söhne in Würzburg Heidingsfeld. Landrat Eberhard Nuß besichtigte das Firmengelände in Heidingsfeld im Zuge seiner regelmäßigen Firmenbesuche und zeigte sich beeindruckt, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Begründet hat die Firma 1918 Karl Fischer mit dem Handel von „Eisen, Lumpen, Knochen und Papier“, der noch mit der Glocke in der Hand durch die Dörfer zog. 1979 gründete Siegfried Fischer, der heutige Seniorchef, die Fischer GmbH. Seit 1991 firmieren Siegfried Fischer und Sohn Jürgen als Geschäftsführer der Firma, die 1997 als erste in Bayern das Zertifikat Entsorgungsfachbetrieb erhielt.

    Entsorgungspartner von Stadt und Land

    „Derzeit ist das Unternehmen mit der Wartung und Inspektion der Ölabscheider an den Waschplätzen der Müllfahrzeuge an den Standorten Veitshöchheim und Klingholz betraut und übernimmt auch die Entsorgung von Nachtspeicherheizgeräten aus dem Landkreis Würzburg“, erklärte Prof. Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg. Einige Jahre habe es zudem eine Zusammenarbeit bei der Sammlung und Entsorgung von Altholz aus dem Außenbereich (Kategorie A IV) gegeben.

    Auch für die Stadt Würzburg ist Fischer & Söhne aktiv, und zwar als Umschlagplatz für das gesammelte Altpapier aus dem südlichen Stadtbereich, erklärte Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, der den Firmenbesuch ebenfalls begleitete.

    Heute bewirtschaftet die Firma 33 000 Quadratmeter  Betriebsfläche – und es wird schon wieder mehr Platz gebraucht, vor allem für einen eigenen Logistikbereich. Die Sortenvielfalt und die geforderte Sortenreinheit für ein effektives Recycling stellten die Fischers immer wieder vor neue Herausforderungen.

    Hundert Sorten Altpapier

    45 Mitarbeiter, alle mit Spezialausbildungen und jährlichen Weiterbildungen, arbeiten daran, die rund 140 täglichen Anlieferungen von Altpapier bis Zyankali fachgerecht zu entsorgen. Auf den beiden Waagen gibt es täglich rund 300 Bewegungen, denn alles, was reinkommt, muss – sortiert und aufbereitet – auch wieder das Gelände verlassen.

    Dabei sei Fischer ein echter Allrounder und auch Landrat Eberhard Nuß, der sich beim Rundgang über das Firmengelände das Leistungsspektrum der Firma zeigen ließ, war von der Vielfalt der Aufbereitung beeindruckt. Immer wieder gebe es neue Fragestellungen, etwa wie Photovoltaikanlagen recycelt werden könnten, oder welche Anforderungen die Bearbeitung von Carbon darstelle, das erst bei 1600 Grad Celcius schmilzt?

    Seit 1970 gehört zu Fischer & Söhne auch die Würo Papierverwertung. „Früher hatten wir acht bis zehn Sorten Papier, heute gibt es rund 100, die spezielle Aufarbeitung brauchen“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Fischer beim Rundgang. Eine eigene Schredderanlage, die Aktenordner mitsamt Büroklammern und Eisenmechanik verwerten kann, ist der Stolz von Seniorchef Siegfried Fischer. Mittlerweile könne das geschredderte Papier zu Ballen von bis zu 800 Kilogramm gepresst werden, was den Transport in die weiterverarbeitenden Papierfabriken effizienter mache.

    Mehr Mut zu Recycling-Beton erwünscht

    Auch Bauschutt sei heute in sechs Sorten unterteilt. Bei der Verwendung von Recyclingbeton wünscht sich Jürgen Fischer mutigere Architekten und Bauherrn. Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens Landkreis Würzburg, steuerte bei, dass der neue Wertstoffhof des Landkreises am Klingholz zwischen Reichenberg und Giebelstadt mit ressourcenschonendem, wiederaufbereitetem Beton gebaut worden sei. Und auch die neue Umweltstation der Stadt Würzburg werde vorbildlich mit diesem Baustoff errichtet.

    Eine eigene Halle ist dem Sondermüll gewidmet. Dort zeigt sich die hohe Verantwortung der Firma, denn schon 1983 initiierte Siegfried Fischer die erste öffentliche Sondermüllaktion auf dem Viehmarktplatz in Würzburg. Der Erfolg bewog die Stadtverwaltung, seitdem monatliche Sammlungen von Problemabfällen aus Haushaltungen einzuführen.

    Heute brauche es einen externen Chemiker, der die gesammelten Abfälle untersucht und sortiert – in die vielen Behälter mit den Totenkopf-Symbolen. Ein eigenes Kanalsystem aus zwei Keramikbecken sorgt vor, falls ein Behälter undicht wäre und flüssige Giftstoffe auslaufen könnten.

    Unterirdische Tanks

    Jürgen Fischer ist von der umweltfreundlichen und nachhaltigen Rohstoffgewinnung durch Recycling überzeugt und gibt ein Beispiel: Beim Aluminium spart man durchs Recycling 90 Prozent Energie im Vergleich zur Aluminiumgewinnung aus Bauxit.

    Die Begeisterung und das Engagement der drei derzeit aktiven Fischer-Generationen für eine saubere Umwelt durch fachgerechte und gesetzeskonforme Entsorgung und Verwertung von derzeit circa 200 Sorten Abfall, die Tag für Tag auf dem Firmengelände in Heidingsfeld eintreffen, werde auch an die sechste Generation weitergegeben werden. Da ist der baldige Urgroßvater Siegfried Fischer ganz sicher.

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