Im August 2011 haben die Mainfränkischen Werkstätten eine Zweigwerkstatt am Kirschberg in Gerbrunn eröffnet. Es wurden Räumlichkeiten angemietet um 40 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Denn vom Wirtschaftsboom und der sinkenden Arbeitslosigkeit profitieren Menschen mit Behinderungen wenig. Sie brauche auf sie zugeschnittene Arbeitsmöglichkeiten erklärt Geschäftsführer Werner Sendner.
Um das zu ermöglichen hatte die Lebenshilfe die Mainfränkischen Werkstätten gegründet. Sie bieten ein Netzwerk mit individuell geeigneten, unterschiedlich strukturierten Bildungs- und Arbeitsangeboten an. Für sie alle gilt das Motto: unbehindert arbeiten.
„Es ist ein echtes Wohlgefühl entstanden.“
Peter Estenfelder Werkstattleiter
In den neuen Räumen in Gerbrunn arbeiten 36 Beschäftigte mit Behinderung, drei Gruppenleiter und eine Pflegekraft. „Das Umfeld ist hervorragend und es ist ein echtes Wohlgefühl entstanden“, sagt Werkstattleiter Peter Estenfelder.
Auf einer Fläche von 440 Quadratmetern sind Produktion und ein Hygieneraum für die Verpackung von Lebensmitteln verteilt. Außerdem gibt es eine Verteilerküche, einen Speiseraum, einen Besprechungs- und Therapieraum. Die Produktion gliedert sich in drei Arbeitsgruppen – Montage, Druck und Verpackung. Die Aufträge kommen von regionalen Firmen.
Wenn die Gruppen zusammengestellt werden, geht es vor allem darum, dass jeder seine individuellen Fähigkeiten in die Arbeit einbringen kann. „Außerdem versuchen wir, immer wieder andere Bewegungsabläufe anzubieten, damit die Arbeit nicht zu monoton wird“, so Sendner. Das geht besonders gut in kleinen Standorten wie Gerbrunn.
In Gerbrunn wird aber nicht nur gearbeitet. Auch Qualifizierungs- und arbeitsbegleitende Maßnahmen werden angeboten. Die Werkstattbeschäftigten können Sport treiben, es gibt jedes Jahr mehrtägige Freizeiten und Therapieangebote, wie Krankengymnastik, Ergotherapie oder Logopädie.
Bürgermeister Stefan Wolfshörndl ist stolz auf die Zweigwerkstatt in Gerbrunn: „Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft integriert werden. Das ist uns hier gut gelungen.“
Eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit Eltern beziehungsweise den gesetzlichen Betreuern ist wichtig. „Hier in Gerbrunn haben wir ein außerordentliches Beispiel an Ehrenamtlichkeit, an beispielloser Unterstützung und gelebter Integration mit und durch die Familie Erich Beck“, so Sandner.