Unter den Würzburger Stammtischen sind „Die Löffel“ etwas besondere: Die Runde trifft sich jeden Tag, und dies nun seit 60 Jahren. Zum Jubiläum lud die Würzburger Hofbräu den Stammtisch zu einer Brauereibesichtigung und hinterher zum Bier mit Schäufele ins Bräustüble ein. Produktmanager Matthias Klingbeil überreichte dem „Dienstältesten“ Jörg Nowitzki eine Dankesurkunde und ein Drei-Liter-Pilsglas. Aus reiner Dankbarkeit boten die Löffel eine Demonstration ihrer Trinkfestigkeit.
1950 hatte sich die Runde erstmals getroffen. Stammlokal war zunächst das längst verschwundene „Blasius“ in der Blasiusgasse. Unter den Gründern waren der Getränkevertreter Waldemar Wagenhäuser und der Feuerwerker Rudolf Woesch, deren Söhne Herbert Wagenhäuser und Fritz Woesch heute Mitglied sind.
Den Namen „Die Löffel“ gab sich der Stammtisch, als einmal Karl Baewert, Händler für Calvados, eine Flasche des französischen Apfelschnapses auf den Tisch stellte, der damals stilvoll aus Zinnlöffeln getrunken wurde. Seitdem sind die Löffel immer mit dabei, wenn die Löffel zusammensitzen. Und das tun sie jeden Tag für eine Stunde um die Mittagszeit inzwischen in wechselnden Lokalen.
Was den Stammtisch besonders macht, ist auch seine Zusammensetzung. Da sind Richter und Anwälte, Geschäftsleute und Handwerker dabei, und so ist der Stammtisch die aktuellste Nachrichtenbörse in der Stadt geworden.