Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Uni-Geographen: Tiefe Blicke in den Boden

WÜRZBURG

Uni-Geographen: Tiefe Blicke in den Boden

    • |
    • |
    Im neuen Labor der Uni-Geografen: Professorin Birgit Terhorst, Doktorand Tobias Sprafke und Labortechniker Martin Krech (von links) an einer Apparatur, mit der sich der Kalkgehalt eines Bodens bestimmen lässt.
    Im neuen Labor der Uni-Geografen: Professorin Birgit Terhorst, Doktorand Tobias Sprafke und Labortechniker Martin Krech (von links) an einer Apparatur, mit der sich der Kalkgehalt eines Bodens bestimmen lässt. Foto: Foto: Robert Emmerich

    Böden und Sedimente mit 30 verschiedenen Methoden analysieren: Das können die Studierenden der Geographie in einem neuen Labor tun.

    Geographen erforschen den Boden und die darunterliegenden Sedimente aus vielen Gründen. Zum Beispiel beurteilen sie die Qualität eines Bodens – das kann für die Landwirtschaft hilfreich sein. Oder sie fragen danach, wie sich ein Boden im Lauf der Erdgeschichte verändert hat und wie das mit den jeweiligen Klimabedingungen zusammenhängt. Aus ihren Analysen können sie auch erkennen, an welchen Stellen Hänge abzurutschen drohen, schreibt die Pressestelle der Uni.

    Solchen Fragen gehen die Würzburger Geographen in ihrem bodenkundlichen Labor auf den Grund. Dort lassen sich unter anderem der Kohlenstoff-, Stickstoff- und Schwefelgehalt des Bodens und sein Kalkanteil ermitteln. Analysiert werden auch die Größe der Partikel, die einen Boden ausmachen, und viele weitere Parameter.

    Das Labor erstreckt sich über drei Räume im Institut für Geographie und Geologie am Hubland. Insgesamt 30 Analysemethoden stehen auf den circa 100 Quadratmetern zur Verfügung. „Die Studierenden können dort praxisnah arbeiten und sich berufsqualifizierende Techniken aneignen“, sagt Professorin Birgit Terhorst, unter deren Leitung das Labor aufgebaut wurde.

    Eine Besonderheit: In der Würzburger Geographie können auch Schwerminerale wie Granat, Hornblende oder Titanit analysiert werden. Die dafür nötige Technik gibt es nicht an jeder Universität in Deutschland, betont die Pressestelle der Hochschule. Darum bekommt Terhorsts Team nun auch Aufträge von anderen Forschungsgruppen.

    Der Würzburger Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte wird ebenfalls von dem neuen Labor profitieren – schließlich spielt die Analyse von Böden und Sedimenten bei der Suche nach jahrtausendealten Überresten der menschlichen Kultur eine Rolle. Kein Wunder also, dass auch Lehrstuhlinhaber Frank Falkenstein zur Eröffnung des Labors gekommen war.

    „Die Studierenden können dort praxisnah arbeiten und sich berufsqualifizierende Techniken aneignen.“

    Professorin Birgit Terhorst

    „Das ist sehr schön, dass unser Labor auch die Vernetzung innerhalb der Universität fördert“, freut sich Birgit Terhorst.

    Uni-Kanzler Uwe Klug weist darauf hin, dass zu dem neuen Labor auch ein Techniker gehört, der in Teilzeit eingestellt wurde. Dekan Roland Baumhauer erinnert sich zurück ans Jahr 1976: Nach seinem Vordiplom war er damals die erste studentische Hilfskraft, die für das „Vorläufermodell“ des jetzigen Labors eingestellt wurde.

    Und Institutsvorstand Hubert Job freut sich, dass die Studierenden nun Zugang zu vielen Analysemethoden haben.

    Der Aufbau des Labors hat rund 130 000 Euro gekostet. Finanziert wurde er vom Freistaat Bayern, der Universität, aus Forschungsprojekten und vom Lehrstuhl für Physische Geographie. Auch die Studierenden haben sich an den Kosten beteiligt – mit 4500 Euro aus den Studienbeiträgen.

    In den kommenden Monaten soll das Labor übrigens weiter wachsen: „In einem vierten Raum wollen wir ein gebrauchtes Elektronenmikroskop (SEM) aus der Physik installieren“, so Professorin Terhorst.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden