Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Uniklinik übt mit der Bundeswehr

Würzburg

Uniklinik übt mit der Bundeswehr

    • |
    • |
    Bei der gemeinsamen Notfallübung mit der Bundeswehr wurde auch die Dekontamination des Patienten durchgeführt und von Beobachtern begleitet.
    Bei der gemeinsamen Notfallübung mit der Bundeswehr wurde auch die Dekontamination des Patienten durchgeführt und von Beobachtern begleitet. Foto: Anna Wenzl

    Wie funktionieren die Abläufe am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), wenn ein Patient versorgt werden muss, der Radioaktivität ausgesetzt war? Dieses Szenario wurde an der Uniklinik gemeinsam mit der Bundeswehr bei einer aufwändigen Notfallübung geprobt. Die Klinik für Nuklearmedizin des UKW ist regionales Strahlenschutzzentrum und auf die Versorgung solcher Patienten vorbereitet, schreibt das UKW in einer Mitteilung. „Dabei geht es natürlich um die optimale Versorgung der Patienten, aber auch um den Schutz der Mitarbeitenden und der übrigen Patienten vor einer möglichen Strahlengefährdung," sagt Prof. Dr. Andreas Buck, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UKW.  "Solche Patienten können zu uns kommen infolge eines Unfalls oder auch nach einem Anschlagsszenario wie einer schmutzigen Bombe oder bei Nuklearwaffeneinsatz. Der Übungspatient wurde von Prof. Dr. Matthias Port, Oberstarzt der Bundeswehr und Mitarbeitenden des Instituts für Radiobiologie der Bundeswehr an das UKW gebracht.

    Dekontamination und Schutz des Personals

    Am UKW wurden dann die erforderlichen Schritte geprobt, die bei einem solchen Fall nötig sind: Die Dekontamination des Patienten, das Anlegen der Schutzkleidung des Klinikpersonals, die exakte Messung der Strahlenbelastung und die anschließende operative Versorgung. Rund 60 Personen waren an der mehrstündigen Übung beteiligt. „Das Vorhalten der räumlichen und technischen Infrastruktur ist eine Ebene. Ebenso wichtig ist interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem solchen Fall. Hier kommt es auf strukturierte Kommunikation verschiedener Bereiche an", so Buck.

    Unikliniken sind wichtige Säule des Zivilschutzes

    Die Klinik für Nuklearmedizin des UKW ist nicht nur regionales Strahlenschutzzentrum, sie ist auch Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Eine der Kernaufgaben in dieser Funktion ist es dabei, die Vorsorge und das Management radiologischer und nuklearer Unfälle medizinisch fachlich zu unterstützen. Prof. Buck: „Im Rahmen des Zivilschutzes, der richtigerweise jetzt auch wieder stärker in den politischen Blick genommen wird, übernehmen speziell Universitätskliniken ganz wesentliche Aufgaben in einem Krisenfall. Das hat diese Notfallübung bei uns am UKW nochmals deutlich gemacht.“ Das UKW nutzte die Gelegenheit zudem, die übergeordneten Alarm- und Einsatzpläne zu proben. Es war die erste Übung mit diesem Szenario. Regelmäßig beteiligt sich das UKW auch an Übungen mit den Einsatzkräften der Region und führt gezielte Trainings durch. Seit dem Wintersemester 2024/25 haben Medizinstudierende in Würzburg zudem die Möglichkeit, das neu eingeführte Wahlfach "Katastrophenmedizin" zu belegen.

    Nach der erfolgreichen Dekontamination des Patienten wurden die weiteren Abläufe der operativen Versorgung am UKW im Rahmen der Übung simuliert.
    Nach der erfolgreichen Dekontamination des Patienten wurden die weiteren Abläufe der operativen Versorgung am UKW im Rahmen der Übung simuliert. Foto: Anna Wenzl
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden