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Unterfränkische Angler ziehen immer mehr kapitale Waller aus dem Main

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Unterfränkische Angler ziehen immer mehr kapitale Waller aus dem Main

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    Beides, sagt Peter Wondrak, Präsident des Fischereiverbandes Unterfranken mit Sitz in Würzburg, vormals Chef der Fischereifachberatung des Bezirkes.

    „Das ist eben jetzt gerade an der Zeit“, sagt Wondrak, „die ersten Welse sind durch Zuwanderung 1976 im Main aufgetaucht, damals aber nur vereinzelt, und das brauchte ein bisschen, bis sie sich vermehren und herangewachsen sind.“ Die unterfränkischen Fischer seien damals nicht darauf eingestellt gewesen, und der Wels sei ein Fisch, an den man sich gewöhnen müsse. „Und er hat sich auch gut vermehrt“, so der Fachmann.

    Heute sei der Wels ein Teil der Fischpopulation des Mains und als Revierfisch achte er schon selbst darauf, dass seine Population nicht zu sehr anwachse, sei also kein Schadfisch. Das zeigt sich auch daran, dass er ohne Probleme schon seit über 100 000 Jahren in anderen bayerischen Flüssen gelebt habe.

    Wertvoller Speisefisch

    „Wenn es jetzt seit einiger Zeit weniger Weißfische im Main gibt, dann liegt das nicht am Wels, sondern am Kormoranfraß. Das ist eine Zeit lang vom Landesbund für Vogelschutz gezielt gestreut worden, aber die haben jetzt auch langsam eingesehen, dass das nicht stimmt“, sagt Wondrak.

    Waller würden eben sehr groß und seien auch wertvolle Speisefische, die in der Gastronomie sehr beliebt seien. „Der Waller hat ein grätenfreies Fleisch, und es gibt Gastronome, die auch die großen Tiere zerlegen und zubereiten können. Am besten verarbeitbar sind sie aber mit einem Gewicht zwischen drei und fünf Kilogramm“, weiß der Fischereifachmann.

    Die häufigen Erfolge der jüngsten Zeit zeigten, dass sich die Angler langsam auf den Waller einstellen würden. „Man braucht eine andere Technik, dickere Schüre und größere Haken, und wir veranstalten jetzt im Herbst noch spezielle Kurse für Waller, einmal in Schweinfurt und einmal am Untermain“, sagt Wondrak. Er warnt davor, den Waller zu „verteufeln“. „Der frisst zwar alles, was im Wasser lebt, auch mal einen großen Brocken wie eine kleine Ente, aber keinen Dackel, der im Wasser schwimmt, das sind Märchen“, sagt er.

    Die Tiere seien wechselwarm, das heißt, bräuchten also zum „Unterhalt“ nicht viel. Das Schonmaß liege derzeit bei 50 Zentimetern. Fische, die kleiner sind, müssten wieder ins Wasser zurückgeworfen werden. Allerdings möchten laut Wondrak manche Fischer dieses Maß herabsetzen, um den Bestand weiter zu reduzieren. „Wir haben ihn nun mal im Fluss, müssen mit ihm leben und wer weiß, vielleicht ist er für uns ja auch der Fisch der Zukunft“, so Wondrak.

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