Schwachstellen und Verbesserungspotenziale im Zusammenhang mit den Erneuerungen der ÖPNV-Nahverkehrspläne aufzuzeigen und mit den derzeitigen Fahrplänen mit möglichen Wünschen aus der Bevölkerung abzugleichen, dazu wurde die Gemeinde im August vergangenen Jahres vom Kommunalunternehmen aufgefordert.
Gemeinderatsmitglied Michael Scheller von der Jungen Union (JU) fühlte sich zu diesem Thema besonders angesprochen, da bis dahin schon erste Überlegungen zusammen mit Sebastian Straub stattgefunden haben, um eine Verbesserung für Unterpleichfeld bezüglich Busverbindungen zu erzielen. Über Jahre sind sie nach eigener Aussage immer wieder besonders von Jugendlichen zu diesem Thema angesprochen worden. So erklärte Michael Scheller noch in der August-Sitzung, dass ihm einige Mängel bekannt seien, die es zu ändern gäbe. Dafür erhielt er vom gesamten Plenum Zustimmung und die Aufmunterung, der Sache nachzugehen.
So wurde Michael Scheller mit weiteren 15 JU-Mitgliedern aktiv. Scheller und Volker Straub starteten zunächst eine Online-Umfrage. Tobias Gruschka erstellte einen Flyer, um die Öffentlichkeit auf die Umfrage aufmerksam zu machen, die in Unterpleichfeld und den umliegenden Gemeinden sowie an der 43er Busstrecke ausgelegt wurden.
Da die Zeitspanne von der Ankündigung im Rat und dem Abgabetermin der Änderungswünsche gerade mal zwei Wochen betrug, war Eile geboten. Also wurden die eingehenden Internet-Daten in enger Absprache im Team und mit viel Zeitaufwand gesammelt und ausgewertet.
Aus den Daten kristallisierten sich einige markante Punkte heraus, die als Ziele der JU zusammengefasst wurden: Verbesserung der direkten Anbindung nach Würzburg, eventuell durch Ausweitung der Linie 43 bis nach Unterpleichfeld, zumindest in den Stoßzeiten; Schaffung einer sicheren Verbindung, die nicht nur für Schüler, sondern auch für Arbeitnehmer geeignet ist; Schaffung eine nachhaltig direkten Anbindung nach Würzburg, so dass Pendler vom Auto auf den Bus umsteigen.
Was im Vergleich mit den derzeitigen Busplänen und der Umfrage besonders gravierend ins Auge fällt, sind die Busfahrzeiten. So ist ein Mangel in Richtung Würzburg in der Zeit zwischen 6 und 13 Uhr und von 17 bis Mitternacht zu erkennen und aus Würzburg kommend zwischen 12 und 14 Uhr und 20 bis Null Uhr.
Im Vergleich mit den Nachbarorten ist zu erkennen, dass Kürnach und Estenfeld mit einer Taktzeit von einer halben Stunde sehr gut angebunden sind und die Gemeinde Unterpleichfeld quasi „ein Loch“ darstellt, denn die Gemeinden Prosselsheim und Bergtheim haben neben Buslinien einen Bahnhof.
Versehen mit einer grafischen Auswertung wurden im September die Ergebnisse mit der Bitte um Änderung und Rückmeldung an das Kommunalunternehmen geschickt. Doch bis heute gibt es weder von Seite der Gemeinde noch vom Kommunalunternehmen dazu eine Stellungnahme, war jetzt aus dem Gemeinderat zu hören. Volker Straub aber zeigt sich zuversichtlich: „Wir freuen uns, wenn wir mit unseren Bemühungen eine Verbesserung für Unterpleichfeld in den öffentlichen Nahverkehr erreichen können. Wir haben in diese Sache viel Know-how gesteckt und haben damit Erwartungen in der Bevölkerung geweckt, von denen wir überzeugt sind, dass sie realisierbar sind.“