In Würzburg kennt man ihn nur als Peppino. Richtig heißt er Giuseppe di Camillo, aber Peppino ist nun einmal das, was unser Sepp für den Josef ist. Peppino ist ein Urgestein der italienischen Küche in Würzburg, eine Institution. Am Sonntag feiert er seinen 80. Geburtstag.
Vor 55 Jahren ist der Mann aus Chieti in den Abbruzzen nach Würzburg gekommen. Sein älterer Bruder Nicolo di Camillo hatte kurz davor die erste Pizzeria Deutschlands eröffnet, das „Sabbie di Capri“, der „Sand von Capri“ in der Elefantengasse. Das Lokal schrieb Geschichte als „Blaue Grotte“, die 1956 im Keller eingerichtet wurde.
Eigentlich sollte Peppino nur ein paar Wochen im Service aushelfen. Doch dann lernte er seine Frau Vera kennen und blieb in Würzburg. Inzwischen ist er 52 Jahre mit ihr verheiratet, hat mit ihr drei Kinder großgezogen, die ihnen sieben Enkel und zwei Urenkel geschenkt haben.
In der Blauen Grotte hat sich Peppino viele Freunde gemacht, die ihm heute noch treu sind. Er war der Mann, der den Würzburgern näherbrachte, dass eine Pizza kein Pfannkuchen ist. Und wenn Peppino gut gelaunt war, dann hat er seine Gäste auch mit Gesang unterhalten. Zehn Jahre hat Peppino die Blaue Grotte selbst geführt, 1982 am Mainkai dann sein eigenes Restaurant „Bei Peppino“ eröffnet. 1992 hat sein Sohn Antonio das Geschäft übernommen und ein neues Lokal in der Zeller Straße eröffnet. Vor vier Jahren ist er an den Paradeplatz umgezogen. Auch heute schaut Peppino noch täglich „Bei Peppino“ vorbei, um die Stammgäste persönlich zu begrüßen.