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Würzburg: US-Army in Würzburg: Wie viel Erinnerung brauchen wir?

Würzburg

US-Army in Würzburg: Wie viel Erinnerung brauchen wir?

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    Die US-Streitkräfte prägten für über 60 Jahre das Straßenbild in Würzburg mit. Hier steht 1951 ein amerikanischer Soldat auf der Friedensbrücke. 
    Die US-Streitkräfte prägten für über 60 Jahre das Straßenbild in Würzburg mit. Hier steht 1951 ein amerikanischer Soldat auf der Friedensbrücke.  Foto: Walter Röder

    Die Leighton Barracks: Für mehr als 60 Jahre waren sie Würzburgs Stück von Amerika. Nachdem die Amerikaner die braunen Verbrecher besiegt hatten, brachten sie nicht nur die Demokratie in die kaputte Stadt am Main. Coole Musik und Ice Cream folgten, die "Amis" gehörten zum Straßenbild.

    Und dann, 2008, waren sie weg – und mit ihnen ein Kapitel Geschichte, das die Stadt vielleicht mehr geprägt als mancher ahnt. Am Hubland, Würzburgs Boom-Stadtteil, ist nicht viel geblieben, das an Würzburg amerikanische Zeit erinnert. Oder genauer: an die Lebenskultur aus Übersee.

    Die Tankstelle, obwohl kein offizielles Denkmal, hätte genau diese Funktion übernehmen können. Während der Landesgartenschau konnte sich, wer wollte, hier im "American Diner" kurz mal zurück beamen in die Zeit der Ami-Schlitten auf Würzburgs Straßen.    

    Emotion allein reicht nicht, um Geld in die Hand zu nehmen, hieß es im Stadtrat. Aber ab wann lohnt es sich, für Erinnerung Geld auszugeben? Ab wann wissen wir, was wir brauchen und was nicht?  

    In die Zeit der US-Armee in Würzburg eintauchen konnte man während der Landesgartenschau 2018: Die ehemalige Tankstelle wurde zum "American Diner".
    In die Zeit der US-Armee in Würzburg eintauchen konnte man während der Landesgartenschau 2018: Die ehemalige Tankstelle wurde zum "American Diner". Foto: Torsten Schleicher

    Als die Amerikaner 1945 ins kriegszerstörte Würzburg einzogen, hatten sie auch etwas dabei, das niemand wirklich brauchte, aber das viele wollten: Kaugummis. Die machten nicht satt, aber sie machten Spaß. Und sie schmeckten nicht nur nach Spearmint: In der Trümmerwelt der Nachkriegszeit schmeckten sie nach besiegten Ängsten und nach neuen Träumen. Sie schmeckten nach Hoffnung und nach Glück. Es war der Geschmack der Freiheit.

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