Ob zum Valentinstag, Muttertag, Geburtstag oder einfach nur mal so: Blumen gehören einfach dazu. Und die Auswahl ist riesig. Aber wie umweltfreundlich ist der Blumengruß eigentlich? Die Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz in Bayern rät gerade zum Valentinstag Blumen mit dem Fairtrade-Siegel oder einem Bio-Siegel zu verschenken. Insbesondere Rosen, die in Deutschland im Winter angebotenen werden, sind oft mit Pestiziden belastet und führen zu Problemen in den Herstellerländern. „Ob es nun der Blumengruß zum Valentinstag ist oder einfach nur so: Achten Sie auf das Fairtrade-Siegel bei Rosen“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe.
Im Winter kommen die Rosen hauptsächlich mit dem Flugzeug aus Kenia, heißt es in einer Pressemitteilung des Bund Naturschutz Kreisgruppe Würzburg. Sie werden dort mit enormem Wasserverbrauch gezüchtet. Ungefähr zwei Drittel aller Zimmer- und Zierpflanzen werden im globalen Süden kultiviert oder vorgezogen, was neben dem hohen Wasserverbrauch häufig mit intensivem Pestizideinsatz einhergeht.
Rosenanbau unter schlechten Bedingungen
Diese Stoffe schädigen vor allem die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter im Rosenanbau, die zumeist unter schlechten Bedingungen tätig sind. „Viele der eingesetzten Mittel gegen Pilzerkrankungen oder Schadinsekten bei Blumen sind krebserregend oder schädigen das Hormonsystem. Auch für Blumenverkaufende können die Rückstände in Rosen noch ein Gesundheitsproblem sein“, warnt Steffen Jodl, Diplom-Biologe und Geschäftsführer bei der BN-Kreisgruppe Würzburg
Wenn das Siegel "Fairtrade" erkennbar ist, verläuft die Blumenzucht nach besseren sozialen und ökologischen Standards als bei herkömmlichen Produkten. Als giftfreies Geschenk eignen sich Tulpen besser als Rosen. Pestizidrückstände werden hier seltener festgestellt, zudem wachsen diese Blumen meist in Mitteleuropa und die Transportwege sind kürzer.
Bio-Pflanzen sind die beste Wahl
„Die beste Wahl“, so die BN-Experten, „sind Bio-Blumen oder Bio-Pflanzen, die möglichst noch aus der Region stammen. Bio-Blumen werden ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und ohne Mineraldünger produziert. Auch chemische Hemmstoffe, die die Pflanzen klein halten, sind tabu, ebenso wie Gentechnik.“
Es müssen auch nicht immer Schnittblumen sein, betont Steffen Jodl. „Es gibt auch jede Menge hübsche Frühjahrsblüher, Frühlingsprimeln oder Krokusse im Topf. Auch die kann man schön verpacken und man hat länger was davon.“
„Für jeden Anlass von Valentinstag bis Weihnachten gibt es also Möglichkeiten, mit seinem Blumengruß nicht nur dem Empfänger oder der Empfängerin eine Freude zu machen, sondern gleichzeitig auch Umwelt und Produzenten vor gefährlichen Giften zu schützen“, so Armin Amrehn abschließend.