In 75 Minuten ging am Dienstagabend nach dem Vortrag von Bürgermeister Jürgen Götz und den Haushaltsreden der vier Fraktionen einstimmig die Verabschiedung des doppisch erstellten Haushalts 2024 der Gemeinde über die Bühne. Alle sprachen von einem höchst investiven und damit zukunftsweisenden Haushalt, der einschließlich der 5,6 Millionen Euro des Eigenbetriebs einen Gesamtumfang von 48,04 Millionen Euro aufweist.

Eine neue Rekordmarke erreicht die geplante Investitionstätigkeit von 20,35 Millionen Euro, die mit 17,6 Millionen Euro für die Gemeinde und 2,8 Millionen Euro für den Eigenbetrieb doppelt so hoch wie das Ergebnis des Vorjahres ist. Eingeplant sind so sechs Millionen Euro für das Haus der Kinderbetreuung, 2,9 Millionen Euro für den Ankauf von Wohnungen für betreutes Wohnen mit ambulant betreuter Wohngemeinschaft, 2,1 Millionen Euro für Tiefbaumaßnahmen im Lindental, 1,5 Millionen Euro für den Mainsteg, 950.000 Euro für den Kindergartenneubau, 480.000 Euro für die Rathaussanierung und 300.000 Euro für den Heizungstausch in der Vitusschule. Die Liquiditätsreserven zum Beginn des Haushaltsjahres 2024 betrugen bei Gemeinde und Eigenbetrieb zusammen rund 13,3 Millionen Euro, die am Ende des Jahres auf rund 7,3 Millionen Euro abschmelzen.
Es muss nicht immer die Luxusausführung sein
Für alle im Investitionsplan bis 2027 vorgesehenen Maßnahmen ist ein Kapitalbedarf von 65 Millionen Euro erforderlich, für welche aber derzeit lediglich 55 Millionen Finanzmittel zur Verfügung stehen, so dass noch eine Finanzierungslücke von 10,7 Millionen Euro verbleibt. Zur Unterdeckung wurde im Gremium die Meinung vertreten, dass man alle Architektenpläne genauer ansehen sollte, so auch beim Kita-Neubau an der Tennishalle, ob nicht auch eine einfachere Ausführung zweckmäßiger ist, es müsse nicht immer die Luxusausführung sein.

An neuen Schulden sind vier Millionen Euro im Jahr 2024 für das Haus der Kinderbetreuung und nochmals 4,6 Millionen Euro im Jahr 2025 geplant. Die Verschuldung der Gemeinde steigt so rapide von 8,9 Millionen Euro Ende des letzten Jahres auf rund 16,7 Millionen Euro Ende 2025. An Tilgungen sind 374.000 Euro im Haushalt 2024 und 453.800 Euro im Jahr 2025 vorgesehen. Der Zinsaufwand 2024 steigt bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,58 Prozent von 89.000 Euro im Jahr 2023 auf nun voraussichtlich 180.600 Euro. Mit dem prognostizierten Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit von 636.700 Euro kann der Kapitaldienst für die Schulden problemlos bestritten werden.
Personalkosten steigen um eine Million Euro
Die Einkommenssteuer ist mit 7,23 Millionen Euro leicht rückläufig. An Schlüsselzuweisungen erwartet die Gemeinde 1,7 Millionen Euro und bei der Gewerbesteuer eine Erhöhung um 500.000 Euro auf 5,5 Millionen Euro, während die Grundsteuer konstant bei 1,01 Millionen Euro liegt. Bei der von einzelnen Fraktionen angeregten Erhöhung der Realsteuerhebesätze, die mit 300 Prozent bei der Grundsteuer und 315 Prozent bei der Gewerbesteuer deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt liegen, sollen zunächst die Erfahrungen der Grundsteuerreform abgewartet werden.
Die Personalkosten steigen innerhalb von zwei Jahren um eine Million Euro auf 6,15 Millionen Euro. Im Stellenplan wurden für Beamte eine Teilzeitstelle für die Bauverwaltung ab 1. März und bei den sonstigen Beschäftigten bei Wegfall einer Vollzeitstelle drei Teilzeitstellen neu geschaffen. Der Sach- und Betriebsaufwand liegt bei 4,5 Millionen Euro und damit rund 827.000 Euro über dem Ergebnis des letzten Jahres. An Kreisumlage muss die Gemeinde 2024 nun 5,66 Millionen Euro an den Landkreis entrichten, das sind 680.000 Euro mehr als 2023.
