Während sich im Jahr 2019 etwa gleich viele Unfälle im Stadtgebiet wie im Vorjahr ereigneten, sank die Zahl der dabei verletzten Personen. Diese und weitere Zahlen stellte die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt in seiner Verkehrsbilanz für 2019 vor. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus gibt es hier im Überblick.
Wie viele Unfälle gab es 2019 insgesamt im Würzburger Stadtgebiet?
Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf Würzburgs Straßen insgesamt 6590 Verkehrsunfälle. Damit bewegen sich die Unfallzahlen auf Vorjahresniveau (2018 gab es 6591). Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden vermeldet die Polizeiinspektion (PI) Würzburg-Stadt erneut einen deutlichen Rückgang. Ereigneten sich im Jahr 2018 noch 652 Unfälle mit insgesamt 774 verletzten Personen, so waren es im Jahr 2019 insgesamt 594 Unfälle mit 727 Verletzten. Zwei Menschen verloren 2019 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet ihr Leben. Im Jahr zuvor gab es einen Verkehrstoten zu beklagen, so die Polizei. Die Zahl der Kleinunfälle stieg im Jahr 2019 auf 4305. Gegenüber 2018 (4231 Kleinunfälle) stellt dies eine Steigerung von 74 Unfällen dar (plus 1,8 Prozent).

Was sind die Hauptgründe für Unfälle?
Hauptunfallursachen im Stadtgebiet Würzburg sind auch im Jahr 2019 Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, gefolgt von Vorfahrtsmissachtungen und Fehler beim Überholen, Vorbeifahren und falscher Fahrbahnbenutzung. Als weitere Hauptunfallursachen nennt die Polizei Alkohol am Steuer und Geschwindigkeitsverstöße.
Wie viele Unfälle gab es in den Risikogruppen von jungen Erwachsenen und Senioren?
Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Unfallverursacher falle, wie auch in den Jahren zuvor, die Gruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren auf, berichtet die Polizeiinspektion. Die Gruppe der jungen Fahranfänger stellt im Bereich Unterfranken einen Bevölkerungsanteil von etwa acht Prozent und sei mit einem Anteil von 17 Prozent überproportional an allen schwereren Verkehrsunfällen im Stadtgebiet schuldhaft beteiligt. Als Ursachen nennt die Polizei in erster Linie die mangelnde Erfahrung, die noch nicht ausgeprägten Fahrfertigkeiten und eine immer wieder feststellbare erhöhte Risikobereitschaft. Die Gruppe der Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren bewege sich bei Unfällen mit schuldhafter Unfallbeteiligung auf 18 Prozent und somit Vorjahresniveau.
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Wie viele Unfälle wurden durch Alkohol und Drogen verursacht?
Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist in den letzten Jahren auf dem gleichen Niveau geblieben: 2019 waren es insgesamt 63, im Jahr davor 45. Verletzt wurden hierbei 24 Verkehrsteilnehmer, 2018 waren es 20. Bei den im Jahr 2019 durchgeführten Kontrollen wurden insgesamt 249 alkoholisierte Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen. Gegen 157 von ihnen wurde wegen der hohen Alkoholisierung sogar ein Strafverfahren eingeleitet. Auffällig sei in diesem Zusammenhang die nach wie vor hohe Beteiligung der alkoholisierten Radfahrer. Unter den eingeleiteten Strafverfahren wegen Alkoholfahrten wurden laut PI allein 90 Anzeigen gegen Fahrradfahrer erstattet, was einem Anteil von 57,3 Prozent entspreche. Bei der Unfallursache Drogen- und Medikamentenbeeinflussung zeigte sich mit elf Verkehrsunfällen (2018: 10) eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Verletzt wurden sechs Verkehrsteilnehmer. Demgegenüber wurden 128 unter Drogeneinfluss stehende Fahrer angezeigt, bevor ein Unfall passieren konnte.
Wo ereigneten sich die meisten Unfälle?
Wo finden sich im Stadtgebiet Unfallhäufungspunkte?
Als Unfallschwerpunkt Nummer eins nennt die Polizei im Stadtgebiet den Berliner Platz. Auf Rang zwei folgt der Einmündungsbereich Haugerring/ Haugerglacisstraße. Auf Platz drei folgt der Einmündungsbereich Kantstraße/ B19. Ein Unfallhäufungspunkt definiert sich anhand der Anzahl der in einem Kalenderjahr an einer Unfallörtlichkeit festgestellten Unfallzahl eines "Unfalltyps", also zum Beispiel Vorfahrtsunfall oder Abbiegeunfall, merkt die Polizei an. Werden mindestens fünf Unfälle desselben Typs registriert, spreche man von einem Unfallhäufungspunkt.