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WÜRZBURG: Vermisster Kinderdorf-Leiter wieder aufgetaucht

WÜRZBURG

Vermisster Kinderdorf-Leiter wieder aufgetaucht

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    Aufatmen bei Angehörigen und langjährigen Kollegen: Der seit knapp einer Woche vermisste ehemalige Leiter des Goldenen Kinderdorfs im Würzburger Stadtteil Gartenstadt Keesburg ist lebend wieder aufgetaucht. Das meldete die Polizei am Donnerstagmittag.

    Wie berichtet, war der 61-Jährige vom Träger des Kinderheims, dem Verein „Familie und Kind“, in Absprache mit der Caritas fristlos entlassen worden. Zuvor hatte die umstrittene RTL 2-Sendung „Tatort Internet“ gezeigt, wie der Mann in Internet-Chatrooms versucht hat, Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen. Mit einer vermeintlich 13-Jährigen (gespielt von einem RTL 2-Lockvogel) hatte er sich verabredet und getroffen.

    Wo der 61-Jährige die vergangenen Tage verbracht hat, wollte die Polizei „mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte“ nicht sagen, auch nicht seinen aktuellen Aufenthaltsort. Man habe die Vermisstenfahndung widerrufen, hieß es lapidar. Nach Informationen dieser Zeitung hat sich der Pädagoge am Donnerstagmorgen selbst bei der Polizei gemeldet.

    „Wir sind froh, dass er wohlauf ist“, zeigte sich eine Kinderdorf-Mitarbeiterin erleichtert. Nach Tagen der Ungewissheit sei im Heim „erstmals wieder etwas gelacht“ worden. Die Mitarbeiterin betonte, man habe den früheren Chef „geschätzt und gemocht“. Sein Auftreten in dem RTL 2-Beitrag sei nicht zu rechtfertigen, Verfehlungen im Kinderdorf habe es aber nicht gegeben. Dies ergaben auch die Untersuchungen des Trägervereins und der Heimaufsicht bei der Regierung von Unterfranken, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas.

    Ob der 61-Jährige in seinem Privatleben Straftaten begangen hat, untersucht derweil die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern dauern noch an, sagte Oberstaatsanwalt Burkard Pöpperl.

    Clemens Bieber, der Vorsitzende des Diözesancaritasverbands, war ebenfalls froh, dass der 61-Jährige am Leben ist. Er wünsche, dass dieser nun „gut beraten“ werde, um mit der schwierigen Situation klarzukommen. Die Caritas habe ihm bereits beim Kündigungsgespräch Hilfsangebote unterbreitet.

    Vom Sender RTL 2, der wegen des Umgangs mit dem Heimleiter heftig kritisiert wurde, war am Donnerstag trotz Nachfrage keine Stellungnahme zu bekommen.  

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