Um 13.06 Uhr ertönte die Sirene am Röttinger Rathaus, wenige Minuten zuvor war der Notruf beim damaligen Bürgermeister Otmar Menth eingegangen. "Hilfe, Hilfe, die Burg ist eingefallen", schrie der Anrufer ins Telefon. Es war der 5. November 1971 als bei einem Teileinsturz der Burg Brattenstein vier Näherinnen getötet und elf weitere Menschen schwer verletzt wurden. An diesem Freitag jährt sich der größte Katastrophe in der jüngeren Röttinger Stadtgeschichte zum 50. Mal. Eigentlich hätten die 42 Mitarbeiterinnen und vier Mitarbeiter eine Kleiderfabrik mit Sitz in Miltenberg an diesem Freitag längst Feierabend gehabt, doch sie wollten vorarbeiten für das bevorstehende Weihnachtsfest.
Röttingen