Fünf Jahre hat er in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße gelebt, seit 2014 ist er als Asylbewerber anerkannt: Der iranische Künstler Maneis Arbab setzt seine Gedanken und Gefühle in Bild, Film und Karikaturen um, die Stadt Würzburg hat ihn im vergangenen Jahr mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet.
Bereits vor zwei Jahren brachte der 55-Jährige eine Zeichnung zum Thema Flucht zu Papier, sie ist heute aktueller denn je: Menschen, die vor Bürgerkrieg und Verfolgung in ihrer Heimat fliehen, aber an der Grenze zur Europäischen Union von Stacheldraht und starker Hand zurückgehalten werden sollen. „Verzweiflung“ hat er das Bild damals genannt. „Diese Menschen“, sagt Maneis Arbab, „sind in einer Situation ohne Ausweg. Es gibt für sie kein Vor und kein Zurück.“
Er selbst, im Iran als Hochschullehrer und Werbegrafiker tätig, musste das Land wegen regimekritischer Äußerungen verlassen. Maneis Arbab weiß, was Flucht und die Aufgabe von Heimat bedeuten. Im sozialen Netzwerk Facebook hat sich seine Zeichnung in den letzten Tagen als Anklage der derzeitigen Zustände in Windeseile verbreitet.