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Hettstadt: VG-Standesamt befindet sich auf "Brautschau"

Hettstadt

VG-Standesamt befindet sich auf "Brautschau"

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    Selbst der krisensichere Arbeitsplatz in einer Kommunalverwaltung schließt nicht chronisch unbesetzte Stellen aus. Ihr Standesamt betreffend, befindet sich deshalb die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hettstadt/Greußenheim auf "Brautschau". Die Bemühungen, nicht in absehbarer Zeit unfreiwillig auf das Service-Angebot für die Bevölkerung verzichten zu müssen, begleiteten die Haushaltsberatungen

    Beinahe eine Punktlandung gelang Kämmerer Manuel Engels mit der Jahresrechnung des VG-Haushalts im Jahr 2022. Bei einem Planansatz von 1.407.040 Euro fällt das Ergebnis lediglich 2211 Euro niedriger aus. Und wenngleich Hettstadts Bürgermeisterin und VG-Vorsitzende Andrea Rothenbucher den vom Kämmerer zu den VG-Haushaltsberatungen vorgelegten Etatentwurf für das Jahr 2024 als "unspektakulär" bezeichnete, ist er wegen Personalmangels in der Verwaltung mit Unwägbarkeiten behaftet.

    Entnahme aus der Rücklage erforderlich

    Bei einem voraussichtlichen Gesamtvolumen von 1,543 Millionen Euro beinhaltet der geplante VG-Etat für das Jahr 2024 einen Anteil von nur 40.000 Euro im Vermögenshaushalt. Dieser Betrag wird vollständig über eine Entnahme aus der Rücklage finanziert, erklärte der Kämmerer. Die Beschlussfassung zum Etatentwurf, Investitionsprogramm, Finanzplan, Stellenplan und Haushaltssatzung erfolgte einstimmig durch die fünf Vertreter aus Hettstadt und drei aus Greußenheim. Während der von Kämmerer Manuel Engels erstellte Haushaltsentwurf nach dessen Aussage "auch für die Besetzung offener Stellen einen ausreichenden finanziellen Puffer beinhaltet", bereitet den Verantwortlichen die personelle Situation der Verwaltung Kopfzerbrechen.

    Damit die Digitalisierung Einzug halten kann im Bauamt, ist die Einführung der digitalen E-Akte vorgesehen. "Dazu ist es allerdings notwendig, die alten Vorgänge elektronisch zu archivieren", erklärte VG-Vorsitzende Andrea Rothenbucher. Die Umsetzung durch Einscannen aller Unterlagen und Pläne soll allerdings durch einen externen Dienstleister erfolgen.

    Für das kommende Haushaltsjahr sieht der Etatentwurf hierfür einen Betrag von 10.000 Euro vor. Dies veranlasste Rainer Troll zu der Nachfrage, ob die Scan-Arbeiten nicht intern durch eigenes Personal erfolgen können. Laut Kämmerer scheitere dies am notwendigen Equipment, und an der personellen Situation in der Verwaltung, wie die VG-Vorsitzende ergänzte.

    Zur Ausschreibung jeweils einer Stelle im Bauamt und Bürgerbüro gebe es nicht einmal Anfragen oder Rückmeldungen, berichtete Rothenbucher. Die Personalsituation innerhalb der Verwaltung verschärfte sich zusätzlich durch einen Abgang im Standesamt. Aktuell stehen in der VG laut Rothenbucher noch zwei Standesbeamte zur Verfügung. Doch für hoheitliche Aufgaben eines Standesamt Personal zu finden, sei wegen der notwendigen, extrem hohen fachspezifischen Voraussetzungen noch einmal deutlich schwieriger, betonte Rothenbucher. Gleichzeitig versicherte die VG-Vorsitzende, in diesem Zusammenhang in alle möglichen Richtungen und Konstellationen aktiv zu sein.

    Probleme auch in anderen Gemeinden

    Eine Übertragung des Standesamtes ins benachbarte Waldbüttelbrunn scheide mangels dortiger personeller Kapazitäten aus. Das Ergebnis von Sondierungen habe ergeben, dass sich mehrere Nachbargemeinden vor identischen Problemen sehen.

    So habe die VG Helmstadt einen Antrag gestellt zu einem zentralen Standesamt im Landkreis. Dies sei vom Landratsamt abgelehnt worden, berichtete Rothenbucher. Eine mögliche Option, Aufgaben des Standesamtes eventuell gemeinsam zu bewerkstelligen, sieht die VG-Vorsitzende in einer kommunalen Kooperation mit den Gemeinden Hettstadt, Leinach und Margetshöchheim. Möglicherweise gibt es auch noch weitere Kommunen mit ähnlichem Handlungsbedarf, bemerkte Rothenbucher.

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