Retten, löschen, bergen und schützen gehört für die 1886 gegründete Freiwillige Feuerwehr Oberleinach zu den traditionellen Aufgaben. Aber auch Feste zu feiern wie sie fallen, und die Pflege der Kameradschaft gehören zu den Gepflogenheiten unter den Floriansjüngern aus dem oberen Leinach. Den Auftakt zu deren diesjährigen Gründungsjubiläum bildete deshalb ein Jubiläumsabend im Sportheim der Spielvereinigung. Die Leinacher Musikkapelle unter Leitung von Heiko Rügamer umrahmte den Festabend.
Im Jahr ihres 130-jährigen Bestehens wird die Freiwillige Feuerwehr Oberleinach repräsentiert von den Ehrendamen Maria Anetzberger, Luisa Klüpfel, Mona Küffner, Eva Müller, Jacqueline Roth und Sophie Staus. Sie treten vor allem beim großen Stiftungsfest im Sommer – vom 22. bis 25. Juli – in Erscheinung, genauso wie „Dreggsagg“ Michl Müller als Höhepunkt zum Festausklang.
Beim Jubiläumsabend stand die Auszeichnung langjähriger Mitglieder und verdienter Aktiver im Mittelpunkt. Gleich 21 Staatliche Ehrenzeichen konnte Landrat Eberhard Nuß im Auftrag von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verleihen für 25 Jahre, oder gar 40 Jahre aktiven Dienst. „Ihr habt es verdient, es im Sommer zu eurem Jubiläum richtig krachen zu lassen“, kommentierte der Landrat die außergewöhnliche große Zahl derartiger Auszeichnungen innerhalb einer Wehr. Gleichzeitig richtete Landrat Nuß an die restlichen Mitglieder und vor allem an den Nachwuchs einen Appell: „Solidarische Hilfe und Handeln sind heute noch genauso gefragt wie bei der Gründung der Wehr.“
„Gründungsjubiläum gibt Anlass zu Hochachtung.“
Uwe Klüpfel Bürgermeister
Diese geht auf das Jahr 1886 zurück, wie Vorsitzender und Kommandant Martin Seelmann bemerkte. Jedoch erinnerte Seelmann auch an zehn Kameraden, die seit dem letzten Jubiläumsabend (zum 125-jährigen Bestehen) verstorben sind.
Am 10. Juni 1886 ist die Freiwillige Feuerwehr Oberleinach aus der Taufe gehoben worden. 1888 wurde die erste Saug- und Druckspritze beschafft, die 1899 bei einem fünftägigen Brand im wahrsten Sinn ihre Feuertaufe zu bestehen hatte.
Aber nicht nur für den Brandschutz im Leinachtal sorgten die Floriansjünger Zeit ihres Bestehens. Auch zur Modernisierung ihrer Ausrüstung trugen sie über Jahre hinweg maßgeblich selbst mit bei durch den Umbau von drei Fahrzeugen aus Beständen von Post und Polizei zu Einsatzfahrzeugen.
Ein solches Fahrzeug für die neu gegründete HvO-Gruppe sorgte mit deren Mitgliedern ab dem Jahr 2001 für eine deutliche Verbesserung der medizinischen Erstversorgung im Ort bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Zwischenzeitlich wurden von den First Respondern mehr als 1000 Einsätze gefahren.
Dankbar zeigte sich Seelmann wiederum, von großen Einsätzen und Bränden bisher verschont geblieben zu sein. Durch die ICE-Strecke, von der Leinach tangiert wird, sei dies jederzeit möglich.
Nach Auffassung von Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) „ist das Gründungsjubiläum Anlass zu Hochachtung für den Einsatz der Aktiven und deren von ihren Familien mitgetragenen ehrenamtlichen Engagement.“ Dieses wiederum sei „wegen immer neuer Aufgaben und noch mehr an geforderter Leistung mit dem in anderen Vereinen nicht vergleichbar“, so das Ortsoberhaupt.