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Viel Arbeit für Würzburgs Arbeitsrichter

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Viel Arbeit für Würzburgs Arbeitsrichter

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    WÜRZBURG (TAP) Gütliche Einigungen vor dem Arbeitsgericht werden immer schwerer. Wer heute wegen seiner Kündigung vor Gericht geht, kämpft wesentlich stärker als früher darum, seine Stelle doch behalten zu können. Im vergangenen Jahr, so der Würzburger Arbeitsrichter Peter Jaunich, wurden vor dem Gericht in Würzburg und den Außenstellen in Aschaffenburg und Schweinfurt mehr als 7 500 Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgerbern gerichtlich ausgefochten.

    Jaunich, der den im Oktober in den Ruhestand verabschiedeten Arbeitsgerichtsdirektor Reiner Schrenker kommissarisch vertritt, ist seit 22 Jahren als Richter am Würzburger Arbeitsgericht tätig. Zu Beginn seiner Amtszeit, erklärt der Jurist, war es weit einfacher als heute, bei Kündigungsstreitigkeiten Vergleiche zu erzielen. Nachdem es heute für viele Arbeitnehmer schwer, für manche nahezu unmöglich geworden ist, einen vergleichbar guten Job zu finden, werde erbittert um den Erhalt der Stellen gestritten.

    Viele US-Angestellte klagen

    Aktuell haben es die Würzburger Arbeitsrichter mit den Klagen zahlreicher Zivilangestellter der US-Armee in Würzburg und Kitzingen zu tun. Hunderte Menschen in der Region, so Jaunich, seien vom Abzug der Amerikaner betroffen, teilweise arbeiteten sie 15 Jahre und länger bei den Amerikanern. Einem Teil wurde gekündigt, ein Teil soll in Zukunft in weiter entfernt liegenden Standorten der US-Soldaten in Schweinfurt, Bamberg oder Ansbach eingesetzt werden, was für die Betroffenen nicht immer möglich sei.

    Allein in dem Stadt und Kreis Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen umfassenden Einzugsbereich der Würzburger Hauptstelle wurden im vergangenen Jahr 3 115 Klagen neu eingereicht. Fast 1190 Klagen waren noch aus dem Vorjahr anhängig. Die in Würzburg tätigen Richter konnten 3 140 Klagen erledigen. Die mit Abstand meisten Klagen werden von Arbeitnehmern, Gewerkschaften oder Betriebsräten eingereicht. Der größte Teil betrifft Kündigungsklagen, aber auch wegen der Entlohnung wird gestritten. Ein großer Teil der Klagen endet mit einem Vergleich.

    Unterfrankenweit gingen bis Ende September 5175 Klagen neu beim Arbeitsgericht ein. Mehr als 2 920 Klagen wurden in Würzburg eingereicht. Unterfrankenweit waren 2005 nur 8,4 Richterstellen beim Arbeitsgericht besetzt. Jeder Richter musste einer internen Statistik zufolge im Schnitt mehr als 920 Verfahren bearbeiten, das waren fast 100 mehr als im Jahr 2004.

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