90. Geburtstag feiert am Wochenende der langjährige Stadtrat und Uhrmachermeister Volker Thein. Geboren wurde der Jubilar am 20. Dezember 1934 als sechstes Kind von Eugen und Barbara (geb. Kemmer) Thein in Würzburg. Das gab seine Familie bekannt, von der diese Informationen stammen.
Nach der Genesung von einer schweren Krankheit in der Kindheit begann Thein eine Uhrmacherlehre, besuchte zwei Jahre lang das Abendgymnasium, arbeitete in verschiedenen Firmen in Würzburg sowie Nürnberg und legte schließlich die Meisterprüfung ab.
Daneben spielte er Handball bei der TG Würzburg, liebte Leichtathletik, Fußballspiel, Skifahren und Wandern und war für den Schwimmverein 05 Würzburg unter anderem als Wasserball-Schiedsrichter tätig. Jahrzehntelang entspannte er sich bei der wöchentlichen Kegelrunde. Am Schafkopf-Tisch in der Gaststätte "Stift Haug" ist er heute noch regelmäßig zu finden – oder auf dem Fußballplatz, wenn seine Enkel kicken.

Die Liebe zur Musik legte ihm seine Mutter in die Wiege. Gemeinsam mit seiner Frau Irmgard genießt der Jubilar häufig das Musikangebot der Würzburger Kirchen oder besucht das Theater. Obwohl er selbst nie Instrumentalunterricht erhalten hat, greift er zuhause gerne in die Klaviertasten. Ein wichtiges Ritual, auf das er nur sehr ungern verzichtet, ist das Hören des sonntäglichen Bachkonzerts im Radio.
1962 heiratete Thein die Förstertochter und Apothekerin Irmgard Sinner. In den folgenden Jahren komplettierten zwei Töchter und ein Sohn die Familie. 1965 eröffnete er in der Burkarder Straße seinen ersten Laden für Uhren, Schmuck und Reparaturen.
Dieser Branche blieb er sein ganzes Berufsleben treu, auch wenn er mit seinem Geschäft häufig umziehen musste. Viele Jahre betrieb er seinen Laden in der Frankfurter Straße in der Zellerau. Als immer mehr Läden in der Umgebung schlossen, verlegte er sein Geschäft in den ehemaligen "Vogel-Peter an der Alten Mainbrücke.
Dort gab es jedoch immer wieder Probleme mit Hochwasser. Kurzerhand wurde der Laden in den neu hergerichteten Rathausarkaden wiedereröffnet. Als sein Sohn Bernhard mit in die Geschäftsleitung einstieg, zog der Laden in die Echtergalerie und später ins Goldschmiedehaus am Alten Kranen um. Erst vor wenigen Jahren beendete Thein sein Arbeitsleben im Goldschmiedeatelier, das sein Sohn inzwischen in der Weißenburgstraße betreibt.
Sein ganzes Leben lang engagierte sich Thein in zahlreichen Vereinen und Organisationen, wie beispielsweise den Carnevalfreunden Zellerau, bei der Confidentia, dem Gewerbeverband, der Prüfungskommission der Handwerkskammer oder der Kirchenverwaltung der Pfarrei Heiligkreuz.
1978 wurde der Jubilar erstmals in den Würzburger Stadtrat gewählt. Nach 30 Jahren dort verpasste er 2008 den erneuten Einzug knapp. Für sein langjähriges politisches Engagement wurde er mit dem tanzenden Schäfer geehrt.
Thein feiert im Kreis der Familie und engen Freunden. Neben den beiden Töchtern Steffi Blume und Traudl Baumeister sowie seinem Sohn Bernhard Thein und seiner jüngsten Schwester Heilwig Thein-Schleyer gratulieren ihm 13 Enkel und drei Urenkel.