Schon lange hatte Inhaber Ernst Köhler die Absicht, die Produktion und das Büro wegen räumlicher Enge in der Arndtstraße woandershin zu verlegen. „Die Backstube in der Sanderau platzte aus allen Nähten. Die Nachfrage nach Broten, Brötchen und Feingebäck in Bio-Qualität stieg in den vergangenen Jahren immens. Wir konnten dies nur in zwei Schichten bewältigen und traten uns fast gegenseitig auf die Füße.“
Mit dem Stein'schen Anwesen in Rottenbauer hat Köhler nach eigenen Angaben sein „Traumobjekt“ gefunden. Die Backstube ist viermal so groß wie bisher. Das historische Gebäude beherbergt darüber hinaus Café und Saal für Veranstaltungen und Ausstellungen. Der neue Pächter schätzt auch das „besondere“ Ambiente in Rottenbauer rund um das Schloss. „Hier finde ich herragende Arbeitsbedingungen vor“, sagt der Bäckermeister. „Ich benötige keine zwei Schichten mehr. Hier kann ich energiesparender wirtschaften. Zum Beispiel wird die Abwärme der Öfen für die Warmwasserbereitung genutzt.“
Ursula Herbolsheimer-Stein, die bisherige Eigentümerin der Konditorei/Bäckerei Stein, gibt „aus persönlichen Gründen“ auf. Ihre Filiale in Giebelstadt wurde von der Bäckerei Scheckenbach übernommen, in die Kitzinger Filiale zieht die Bäckerei Grammetbauer aus Uffenheim ein. Bestehen bleibt das Bistro-Café im Gewerbegebiet-Ost, das nun von Köhler beliefert wird. Die Übernahme durch die Vollkornbäckerei ist für Herbolsheimer-Stein „eine gute Lösung“. Köhler hat die beliebten Stein-Hörnchen und -Käsekuchen ins Sortiment aufgenommen. Der Verkaufsladen in der Arndtstraße bleibt erhalten.