Die Gemeinde Zell ist in den vergangenen 50 Jahren flächenmäßig zwar gewachsen und mit Margetshöchheim längst verbandelt. Vorbei sind die Zeiten, als die Gemeinde noch zwischen Kloster Oberzell und der Au begrenzt war. Dennoch gilt nach wie vor der legendäre Spruch früherer Sitzungspräsidenten, die ihre Reimchen stets mit dem legendären Ruf beendeten: ". . . vom Kloster bis zur Au - ein dreifach, donnerndes Zell Helauuuuuuuuu".
Wie so viele Ideen wurde auch diese in geselliger Runde geboren. Im altehrwürdigen Vereinsheim in der Turnhalle saßen vier junge Burschen beim Frühschoppen zusammen und überlegten, was über den Feuerwehrball oder die fidele Turnstunde hinaus arrangiert werden könnte. Heinz Holler, Adolf Keck, Helmut Portulla und Bernhard Wallrapp riefen das "Fürstentum hinter den Klostermauern" aus und bildeten fortan den Viererrat - die Keimzelle des Zeller Faschings.
Mit Elan ging das närrische Quartett daran, den Frohsinn zu organisieren. Büttenreden wurden gehalten und Orden verteilt. Es gesellten sich noch mehr junge Leute dazu und schließlich präsentierte sich die Karnevalsgesellschaft mit einem echten Elferrat. Später kamen eine Tanzgarde, Männerballett und Prinzenpaare hinzu. Zehn Gesellschaftspräsidenten standen bislang den Narren vor: Fritz Gutzler, Hermann Stützel, Heinz Holler, Hanns Huppmann, Wolfgang Stumpf, Winfried Dill, Manfred Lutz, Werner Reinhart, Stefan Golla und Walter Amend.
Die Karnevalsgesellschaft Zell hat sich bis heute zu einer florierenden Abteilung der Turngemeinde Zell entwickelt. Der Elferrat besteht mittlerweile aus über 30 Mitgliedern. Drei Garden (jeweils eine rote, blaue und grüne) und eine Showtanzgruppe wirbeln über die Bühne.
Das 50-jährige Bestehen wird entsprechend gefeiert. Drei Prunksitzungen und die Narren-Nachwuchssitzung des Fastnachtsverbandes (Bezirk Unterfranken) stehen im Kalender. Weiberfasching, der Faschingszug unter dem Motto "Ganz Zell steht Kopf" und der Kehraus mit der Faschingsbeerdigung komplettieren das Jubiläumsprogramm.
Daten & Fakten
Zeller Narrenkalender
11. Februar: 1. Galaprunksitzung;
12. Februar: 2. Galaprunksitzung;
19. Februar: Narrennachwuchssit-
zung des Fastnachts-Verbandes
Franken (Maintalhalle); 23.
Februar: Weiberfasching (Alte
Turnhalle); 25. Februar: Jubiläums-
prunksitzung (Maintalhalle);
28. Februar: 1211 Uhr Faschings-
zug, anschließend Kinderfasching;
28. Februar: Kehraus (1933 Uhr
Alte Turnhalle). Bilder unter
www.mainpost.de/fasching