Gamze Kubaşık ist die Tochter von Mehmet Kubaşık, der am 4. April 2006 vom rechtsterroristischen NSU in Dortmund ermordet wurde. Am Freitag, 28. Juni, spricht Kubaşık um 19 Uhr im Kulturspeicher Würzburg. Das teilt der Museum im Kulturspeicher Würzburg in einer Pressemitteilung mit.
Gamze Kubaşık setzt sich für Aufklärung, Erinnerung und Konsequenzen ein. Beim Gespräch im Kulturspeicher Würzburg wird sie über ihre Erfahrungen nach dem Tod ihres Vaters, über den NSU-Komplex, den Umgang der Sicherheitsbehörden mit den Angehörigen und über heutige Erinnerungsmöglichkeiten sprechen.
Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des rechtsterroristischen NSU im November 2011 wurden die Angehörigen der Opfer durch Strafverfolgungsbehörden, Verwaltung und Politik, aber auch von Teilen der Medien nicht ernst genommen, sondern allein gelassen und sogar verdächtigt, selbst in die Mordtaten und Anschläge verwickelt zu sein. Die Ignoranz sowie die falschen Beschuldigungen gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen waren vielfach von rassistischen Haltungen geprägt.
Moderiert wird das Gespräch im Kulturspeicher Würzburg von Ali Şirin vom "Bündnis Tag der Solidarität - Kein Schlussstrich" aus Dortmund. Das Gespräch findet im Rahmen der Ausstellung "Erinnern heißt verändern - Hanau 19. Februar 2020" und in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung statt.
Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei.