Klackklack, klack, Bande, klack. Die glänzende Kugel rollt auf das Loch zu, wird langsamer und bleibt an der Kante liegen. Fluchen gehört dazu. Genauso wie das Lächeln, wenn die Kugel wie gewünscht büber die Kante ins Dunkel kippt. "Billardspielen hat immer Spaß gemacht", sagt Peter Hilpert. Aus dem jugendlichen Kneipen-Spaß ist vor sieben Jahren mehr geworden. Hilpert hat angefangen, die Regeln zu lernen, Turniere zu spielen beim deutschen Sportautomaten-Bund.
Mit seinen Billardfreunden hat Hilpert an den Spieltagen der so genannten Mayer-Liga die Spielhallen abgeklappert, war in Schweinfurt, Geroldshofen, Kitzingen unterwegs. Einmal im Jahr veranstaltet Automaten-Mayer das Abschlussturnier - auf die beiden Erstplatzierten wartet eine Woche Las Vegas. "Da hecheln wir seit sieben Jahren hinterher", schmunzelt Hilpert. Ein Platz waren die Würzburger immer hintendran.
Neues Billardcafé als Anstoß
Auf das nächste Finalturnier am 22., 23. Februar mit 16 gemeldeten Mannschaften freut sich der Versicherungsfachwirt besonders: Austragungsort ist das neue Dart- und Billardcafé "Breaker's Inn" von Josef Dellemann in der Gneisenaustraße. Wo bis vor kurzem in der Halle Ware lagerte, werden jetzt an sechs 9-Fuß-Tischen die Kugeln gestoßen. Die Eröffnung des "Breaker's Inn" - für Peter Hilpert und Christoph Spall war sie der letzte Anstoß, den Billardverein zu gründen: "Da können wir mannschaftsmäßig was machen." Aus dem Spielhallen-Team ist ein Liga-Verein geworden. Mit sieben Mitgliedern und dem "Breaker's Inn" als Namensgeber und Heimat.
Klackern gehört zum Handwerk
Ssssttt, die blaue Kreide schmirgelt über die Queue-Spitze. Ein Schwung, Klackern, die nächste Kugel rollt über den Filz und verändert die Situation auf dem Tisch komplett. "Würzburg war toter Raum", sagt der 29-Jährige, wenn er zurückdenkt. Der Billard-Spieler und seine Kollegen wollen in Zukunft nicht mehr allein die Automaten-Mayer-Turniere in den Spielhallen spielen, sondern in der Vereinsliga mitmischen. Die erste Würzburger Mannschaft meldet Hilpert für September an.
"Am Anfang geht es nur darum, die Kugel zu treffen und überhaupt einzulochen", sagt Hilpert. Die Kugeln kontrollieren zu können, so zu stoßen, dass sie an einer ganz bestimmten Stelle auf dem Tisch liegen bleiben oder gar hüpfen - das macht für den 29-Jährigen die Faszination Billard aus. Der gute Billardspieler? Das sei der konstante Spieler, der über Stunden hinweg keine Kugel verschießt.
Vier Spieler braucht eine Mannschaft pro Spieltag für die Auseinandersetzungen am großen Tisch. Bis Juni will Peter Hilpert seine Ligamannschaft mit sechs, sieben Spielern zusammengestellt haben. Finger spreizen sich auf dem Filz, das Auge visiert, die Queuespitze stößt sanft gegen die Kugel - eingelocht.
Der Billardverein trifft sich jeden Dienstag ab 19 Uhr im "Breaker's Inn" in der Gneisenaustraße 18-24. Infos bei Peter Hilpert unter Tel. (0171) 287 3461.