Sie ist eine der wichtigsten Änderungen im neunjährigen Gymnasium: Für die rund 90 Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des Röntgen-Gymnasiums fand nun zum ersten Mal die sogenannte Wissenschaftswoche statt: Eine Woche lang keinen Unterricht nach einem festen Stundenplan und ohne Lehrerwechsel, stattdessen ein Projekt mit selbstständigem Arbeiten, eine erste eigene Begegnung mit der Wissenschaft und die freie Wahl der Ergebnispräsentation.
Zum Rahmenthema "Mobilität" entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Themen. Damit dies von Beginn an klappen konnte, wurde kooperiert mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), die der Nachbar des Gymnasiums am Sanderring ist. So referierte Prof. Dr. Udo Müller über seine Forschungsarbeit, bevor Bibliotheksleiterin Barbara Hafermann Tipps für die Literaturrecherche und für das wissenschaftliche Arbeiten gab.
In verschiedenen Fächern entstand Beachtliches: Zwei Teams erarbeiteten vollkommen selbstständig Modelle zu einem Tiny House. Andere beschäftigten sich mit dem Einfluss des Fahrrads auf den Verkehr und die Gesellschaft. In Biologie wurden Fortbewegungsweisen bei Tierarten im Zusammenhang mit ihrer Skelettstruktur untersucht. Eine Chemie-Gruppe arbeitete über regenerative Treibstoffe, während andere im Fach Sport die Bedeutung von körperlicher Mobilität im Leistungssport genauer unter die Lupe nahmen. Zwei Schülerinnen behandelten in Geschichte den Handel im Römischen Reich, wobei sie am Ende den Warenverkehr der Römer mit Indien präsentierten. Der bis heute spannende Wettlauf zum Südpol zwischen Amundsen und Scott 1911/1912 wurde von zwei Schülern in einer Gegenüberstellung der beiden Expeditionsfahrten beschrieben. So arbeitete die Jahrgangsstufe in insgesamt 24 Gruppen, bevor ihre Ergebnisse auf einer Abendveranstaltung Eltern, Lehrkräften und vor allem den jetzigen Zehntklässlern vorgestellt wurden.
Schüler Severin Gutzeit, Schülersprecher und selbst in der 11. Klasse: "Es war cool zu sehen, wieviel wir eigenständig machen können. Wissenschaftliches Arbeiten kennenzulernen, hat sehr viel Spaß gemacht. Das hat sich angefühlt wie ein Trailer für etwas, was noch kommt."
Von: Peter Mierau (Mitglied Schulleitung, Röntgen-Gymnasium Würzburg)
