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WÜRZBURG: Von der Natur für die Technik abspicken

WÜRZBURG

Von der Natur für die Technik abspicken

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    An Luftballons ausprobiert: Schüler erforschen das Prinzip des Rückstoßes.
    An Luftballons ausprobiert: Schüler erforschen das Prinzip des Rückstoßes. Foto: Foto: Obermeier

    Schüler für naturwissenschaftliche Fächer begeistern, für Mathematik und Informatik. Das klingt nach einer echten Herausforderung. Deswegen fuhr am Dienstagmorgen das Nano-Shuttle vor dem Deutschhaus-Gymnasium (DHG) in Würzburg vor. Mit der Aktion „Bionik – Zukunftstechnologien von der Natur inspiriert“ besucht die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) Schulen in ganz Bayern.

    In der Forschungsrichtung Bionik versuchen Naturwissenschaftler und Ingenieure sich Erkenntnisse aus der Natur zu Nutze zu machen, um neue Technologien zu entwickeln.

    „Wir versuchen, die Schüler für den Mint-Bereich zu begeistern. Vor allem bei den Kleinen funktioniert das immer sehr gut“, sagt Dr. Mirjam Falge, Physikerin an der Universität Würzburg. Zusammen mit ihrem Chemiker-Kollegen Frank Brunecker setzte sie dieses Vorhaben bei den Fünftklässlern des DHGs um.

    „Wir versuchen, die Schüler für den Mint-Bereich zu begeistern. Bei den Kleinen funktioniert das gut.“

    Dr. Mirjam Falge Physikerin

    Um 9.30 Uhr begann für zwei Klassen der fünften Jahrgangsstufe die Veranstaltung. Während Falge ihnen in einem bunten Vortrag erklärte, warum beispielsweise der Gecko mit seinem an nahezu allen Oberflächen haftendem Fuß, als Vorlage für den Klettverschluss diente, waren die Kleinen eifrig mit dabei. Auch der Lotuseffekt, benannt nach der Flüssigkeitsabweisenden Lotuspflanze, wurde mit Hilfe eines Balls und einer Schaumstoffoberfläche anschaulich erklärt und faszinierte die Schüler.

    „Habt Ihr Lust auf Experimente?“, fragte Falge zum Abschluss ihres Vortrags. „Jaaaa!“, tönte es laut aus den Sitzreihen. An fünf verschiedenen Stationen konnten die Kinder dann eine dreiviertel Stunde in Gruppen experimentieren.

    Zum Thema Aerodynamik ließen die Schüler im Gang Papierflieger mit unterschiedlichen Tragflächen um die Wette sausen. Auch den Lotuseffekt durften die Kinder nachstellen indem sie Glasplättchen über Teelichtern verrußten und anschließend Wassertropfen darauf abperlen ließen. Dass dabei einigen das Glas zersprang war nicht weiter schlimm. „Ihr müsst ein bisschen länger warten, bis ihr die Wassertropfen darauf gebt“, erklärte Brunecker den überraschten Schülern geduldig.

    Die Ursprünge des Klettverschlusses zeigten sich bei der näheren Betrachtung von Kletten unter der Lupe. Um das Rückstoßprinzip konnte zu verstehen befestigten die Schüler Luftballons an einer Schnur und beobachteten was passiert. Nicht selten flogen die Ballons überall entlang – nur nicht an der Schnur. Ganz zur Freude der Experimentierenden. „Ist ja cool!“, rief einer der Fünftklässler, als er verschiedene Holzkörper durch ein Wasserbecken zog und feststellte, dass sich der Widerstand je nach Form veränderte.

    Auf Arbeitsblättern notierten die Schüler schließlich, was sie beobachtet hatten und welche Schlüsse sie daraus zogen. Die neuen Erkenntnisse konnten am Schluss auch für das Bionik-Quiz zum Schluss genutzt werden.

    Vier Klassen mit etwa 120 Schülern nahmen in zwei Durchgängen an der Veranstaltung teil. „Den jungen Forschern ist wichtig, dass möglichst viele Schüler dabei sind, um die Begeisterung für die Bionik in vielen Köpfen unterzubringen“, sagt Biologielehrer Christian Dettmar.

    „Im Unterricht soll hinterher ein Video erstellt werden“, sagt seine Kollegin Katrin Grimmig. Dafür dokumentierten neben Dettmar auch die Schüler die Veranstaltung mit ihren Digitalkameras und Handys.

    Initiative Junge Forscher

    Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) engagiert sich als gemeinnütziger Verein für Kinder- und Jugendlichen-Bildung im Bereich der Zukunftstechnologien.

    Mit den verschiedenen Angeboten unterstützt die IJF sowohl Lehrkräfte, als auch Kinder und Jugendliche über das gesamte Bildungsspektrum. Technologien sollen greifbar gemacht und Begeisterung geweckt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen im Idealfall die Experten von morgen werden.

    Mit dem Nano-Shuttle reist die IJF durch ganz Bayern. Für die Unter- und Mittelstufe gibt es das Bionikprogramm, bei der Oberstufe präsentieren die Forscher das Nanoprogramm.

    Es sind mehrere Teams im Einsatz. Langfristig will die Initiative so auch den Technologie-Standort Bayern verstärken.

    Der Europäische Sozialfonds, sowie Forschungseinrichtungen und Unternehmen unterstützen die IJF im Rahmen des Zukunftsprojekts „Faszination Technologien“.

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