Der AWO-Ortsverein, der in Veitshöchheim sieben Einrichtungen für Kinder und Jugendliche betreibt und derzeit 60 Mitarbeiter beschäftigt, feiert 2023 sein 50-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr begann am Samstag mit einem Tag der Offenen Tür des seit 1991 bestehenden AWO-Hortes an der Eichendorffschule mit inzwischen 140 Betreuungsplätzen für Schulkinder von sechs bis 14 Jahren in sieben Gruppen. Groß war die Zahl derer, die einen Blick hinter die Kulissen dieses familienergänzenden Bildungsortes warfen, bei dem Inklusion und ein soziales Miteinander an oberster Stelle stehen.
Zum Thema "Unser Hort zum Anfassen und Erleben" gab es viel Spiel, Spaß und Entspannung, fanden Eltern mit ihren Kindern einen vielseitigen Eindruck der hier vorzüglich geleisteten pädagogischen Arbeit in den auf drei Gebäude verteilten sieben Hortgruppen. Seit 2012 betreibt die AWO daneben noch einen von Jessica Ritter geleiteten Hort an der Vitusschule im Altort, der schon 2014 auf 40 Plätze erweitert wurde. Weiter besteht seitens der AWO seit 1996 auch noch eine Mittagsbetreuung an der Grundschule für derzeit 45 Kinder, die aufgeteilt im Rathaus-Mittelbau und im Bilhildishaus an der Kirchstraße untergebracht sind.
Neubau für 12,8 Millionen Euro geplant
Diese Aufteilung der Schulkindbetreuung auf sechs verschiedene Gebäude soll alsbald ein Ende haben. In ihrem 50. Jubiläumsjahr hat nun die AWO vor Augen, dass die Gemeinde bis 2025 nördlich der Grundschule ein eigenes Haus der Schulkindbetreuung für 280 Kinder in elf Hortgruppen und drei Räumen für die Mittagsbetreuung von 60 Kindern mit einem Kostenaufwand von 12,8 Millionen Euro errichtet.

Für das Projekt "Wir bauen eine Legorampe für ein Stück mehr Barrierefreiheit im Hort" hatte Hortleiterin Verena Schmidt beim Tag der Offenen Tür gleich im Eingangsbereich des Haupthauses eine Lego-Sammelsäule aufgestellt. In dem von Schmidt und 32 Fachkräften betreuten Hort haben ein Fünftel der 140 Schulkinder einen Förderbedarf. Im Hort bedeutet Inklusion, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, spielen und aufwachsen.

Im Gruppenraum Grünland gab es für die Besucher Waffeln und hier klärte der Hort über das für alle Kinder von der Hofmann Menü-Manufaktur GmbH in Boxberg bezogene Mittagessen auf. Dieses wird einmal wöchentlich tiefgefroren geliefert und dann täglich in den Gruppenräumen im Konvektomat erhitzt und durch in der Hortküche selbst gefertigte Beilagen wie Salate oder Desserts ergänzt. Flammkuchen, Blätterteigschnecken sowie Laugenbrezeln und Getränke konnte man im Bistro in der Hortbücherei des Haupthauses kosten. Heißbegehrt waren Kaffee, Tee und leckere Kuchen im Café im Atlantis-Gruppenraum.
Kinder drehten selbst "Glückskind"-Video
Im Gruppenraum Phantasien gab es ein Hortkino, bei dem das mit Kindern selbstgedrehte Video "Glückskind" mit Interview des Bürgermeisters vorgeführt wurde. Hier informierte der Hort auch über seine medienpädagogische Arbeit.

Ausführlich informiert wurde über die Hausaufgabenbetreuung. Im Taka-Tuka-Land konnte man den kleinen Forschern beim Experimentieren über die Schulter schauen. Entspannung und Mandala-Malen angesagt war im Gruppenraum Narnia. In der Gruppe Auenland gab es Spiele aller Art zum Ausprobieren. Im Gruppenraum Wunderland konnten die Kinder kreativ ein "Giveaway" gestalten.
Auf dem Spaziergang durch die Hort-Welten und Hort-Länder gab es auch außerhalb der Gruppenräume viel zu entdecken, wurden die Themen Partizipation, Freispiel und Freizeitgestaltung sowie gelebte Inklusion im Hortalltag anschaulich dargestellt. Im Gespräch informierten die Fachkräfte über pädagogische Ziele, Freizeitgestaltung, Interessantes zu Feiern und Festen im Hort sowie über erlebnisreiche Angebote in den Ferien. Im Freibereich tobten sich vor allem die Jungs beim Torwandschießen aus.
