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ALTSTADT: Vor der Residenz: Was folgt auf das Matratzenlager?

ALTSTADT

Vor der Residenz: Was folgt auf das Matratzenlager?

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    Das Haus heute: Wer auf das Matratzen-Outlet folgt, ist laut Vermieter derzeit noch ungewiss.
    Das Haus heute: Wer auf das Matratzen-Outlet folgt, ist laut Vermieter derzeit noch ungewiss. Foto: Foto: Ernst Lauterbach

    Die Emotionen wallten auf, als im März 2007 ausgerechnet gegenüber der Residenz an der Ecke Theaterstraße/Kapuzinerstraße ein Matratzen-Outlet eröffnete. Unweit des Unesco-Weltkulturerbes, wo zuvor das Wohn- und Einrichtungshaus „Karussell“ der Glaubensgemeinschaft „Universelles Leben“ seine Geschäftsräume hatten, lehnten nun plötzlich Matratzen an der Hauswand. Neun großflächig mit schriller Werbung beklebte Schaufenster sorgten für weiteres Kopfschütteln bei Würzburgern und Touristen. Nun richtet sich erneut der Blick auf die prominente Ecke.

    Außenwerbung nicht genehmigt

    Nachdem der damalige Leiter des städtischen Ordnungsamtes Horst Waibel von der nicht genehmigten Außenwerbung erfahren hatte, ließ er diese zwar sofort unterbinden – weil die Benutzung des Gehsteiges nicht beantragt worden war. Doch so richtig zufrieden war niemand mit dieser Lösung, denn die gelben Schaufenster blieben. Bis heute.

    Jetzt aber zieht der Matratzen-Laden aus. Oliver Schreiber, Gebietsverkaufsleiter von Matratzen Factory Outlet (MFO), bestätigt dies auf Anfrage. „Nachdem wir vor einiger Zeit ein Geschäft in der Nürnberger Straße eröffnet haben, haben wir den deutlichen Unterschied zwischen der Lage hier und der dort gemerkt. Dort ist die Parkplatzsituation deutlich besser. Hinzu kommt, dass wir uns hier an der Residenz aus bekannten Gründen nach außen hin nicht so darstellen können, wir wir wollen.“

    Deswegen habe man nun den Mietvertrag gekündigt; letzter Verkaufstag sei der 20. März, Auszug am 31. März.

    Vermieter der Räume im Erdgeschoss ist die Familie Pflüger, die früher hier ein Würzburger Traditionsmöbelhaus betrieb. Aus dieser Familie stammt die Ehefrau des Würzburger Alt-Oberbürgermeisters Jürgen Weber. Dieser bestätigte auf Anfrage, dass man auf der Suche nach einem Nachmieter sei. „Aber da ist noch nichts fest, wir stehen noch in Verhandlungen, da ist alles noch offen“, so Weber. Auch aus welcher Branche der zukünftige Mieter kommen werde, konnte der Alt-Oberbürgermeister noch nicht sagen.

    Weil die ÖDP befürchtet, dass wieder ein Mieter zum Zuge kommen könnte, der nicht in das sensible Umfeld des Weltkulturerbes Residenz passt, wandte sich die ÖDP-Kreisvorsitzende Dagmar Dewald jetzt in einem Brief an Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Sie bittet den OB anlässlich des bevorstehenden Mieterwechsels des Ladengeschäftes, mit dem Vermieter zeitig Kontakt aufzunehmen, damit dieses Mal von der Schaufenstergestaltung her ein dem Ensemble angemessenerer Mieter zum Zuge komme.

    „Auch der kürzlich abgehaltene Bayerische Gästeführertag hat deutlich gemacht, von welchem hohen Wert unser Weltkulturerbe für Würzburg ist. Dem muss auch sein unmittelbares Umfeld Rechnung tragen“, schreibt Dewald.

    Auf Anfrage der Main-Post, wie Oberbürgermeister Georg Rosenthal auf den sorgenvollen Brief von Dagmar Dewald reagiert, kam aus dem Rathaus nur eine kurze Stellungnahme: „Generell beantworten wir Briefe nach Eingang bei der Stadt Würzburg, gehen den Fragen nach, die an uns gestellt worden sind, um belastbare Antworten zu geben. Die Antwort erhält dann der Anfragende persönlich“, ließ der OB über seinen Sprecher Christian Weiß mitteilen.

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