Harmloser Trendsport für die ganze Familie oder gewaltverherrlichendes Kriegsspiel? Ob Lasertag auch für Zwölfjährige taugt - mit dieser Frage muss sich am heutigen Donnerstag das Verwaltungsgericht in Würzburg auseinandersetzen. (wir berichteten) Die Stadt will Jugendlichen unter 16 Jahren den Besuch der Lasertag-Arena am Bahnhof verbieten.
In Mainz: Lasertag erst ab 18
Die Stadtverwaltung beruft sich dabei auf eine Lasertag-Arena in Mainz. Dort dürfen Jugendliche unter 18 Jahren sogar nur mit einer Begleitperson hinein.
Räuber und Gendarm-Spiel oder futuristischer Nahkampf?
Beim Lasertag bewegen sich die Spieler in einer futuristischen Kulisse und versuchen, sich gegenseitig mit Lichtstrahlen zu treffen. Kritiker halten Lasertag für die reale Umsetzung von jugendgefährdenden PC-Spielen, die häufig erst ab 18 Jahren zugelassen sind. Die Lasertag GmbH aus Frankfurt – sie betreibt in Würzburg und an rund 20 Standorten in Deutschland eine Lasertag-Arena – beschreiben Lasertag als „moderne Variante von Räuber und Gendarm“.
Die Gegner würden beim Lasertag nicht abgeschossen, sondern auf einer Sensorweste mit einem Infrarotsignal „markiert“. Kritiker dagegen halten das „Markieren“ für ein gezieltes Abschießen menschlicher Gegner im simulierten Nahkampf. Zu realistisch für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren?
Psychologisches Gutachten entscheidet
Das Verwaltungsgericht in Würzburg hat ein psychologisches Gutachten angefordert. Es entscheidet darüber, ob Jugendlichen unter 16 Jahren künftig der Besuch in der Arena verboten ist. Bislang dürfen dort Kinder ab 12 Jahren am Spiel teilnehmen.
Neben Würzburg gibt es noch weitere Lasertag-Arenen in Unterfranken. In der Lasertag-Arena in Oberwerrn bei Schweinfurt ist der Eintritt ab 12 Jahren erlaubt, in Unterpleichfeld im Landkreis Würzburg erst ab 16 Jahren.