Einen Waldkindergarten wird es zumindest vorerst in Güntersleben nicht geben. Am Ende blieben nur drei verbindliche Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2018/19. Dabei war die Gemeinde noch im Juni von zwölf festen Interessenten ausgegangen und hatte bei einer Schreinerei einen speziellen Bauwagen bestellt. In der jüngsten Sitzung des Rats wunderte sich Willi Öffner (CSU) darüber, wie es dazu kommen konnte, dass die Zahl der Interessenten so rasch abgenommen hat und damit die Möglichkeit vergeben worden sei.
Vor dem Hintergrund einer zunehmend angespannten Situation in den Kindergärten der Gemeinde und einem Brandbrief, den der Elternbeirat des Kindergartens Erdenstern verfasst hat, hat das gescheiterte Projekt jedoch an Dringlichkeit gewonnen. "Es fehlen derzeit Plätze, ein Waldkindergarten bietet eine wunderbare Möglichkeit, Plätze auszuweiten", kritisierte Öffner.
Er verwies auf Rimpar, wo es seit einigen Jahren einen erfolgreichen Waldkindergarten gebe. Dieser sei mit weniger als zehn Kindern gestartet und man sei nun dabei, eine zweite Waldkindergarten-Gruppe ins Leben zu rufen.
Bürgermeister in Klara Schömig kann jedoch auf einen Beschluss des Gemeinderats verweisen, in dem zwölf Anmeldungen als Mindestgröße festgelegt worden sind. Doch auch für sie ist es nicht nachvollziehbar, woher der Sinneswandel der Eltern kam. Die Namensliste der Anmeldungen unterliege dem Datenschutz und es sei darum nicht möglich, Auskünfte einzuholen, erklärte sie.
Die Gemeinde möchte nun einen neuen Anlauf mit einem anderen Träger unternehmen. Die Bestellung des Bauwagens wurde lediglich auf Eis gelegt. Bei Interesse könnte damit das Projekt von neuem aufgegriffen werden.