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WÜRZBURG: Wähler kommen spät auf Touren

WÜRZBURG

Wähler kommen spät auf Touren

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    Mit 17 118 Briefwählern (Stand Freitagmittag 12 Uhr) war das Interesse an der Landtagswahl zwar nicht ganz so groß wie vor fünf Jahren. Damals hatten laut Wahlamtsleiter Karl-Heinz Schwenkert im Vorfeld 18 163 Briefwähler ihre Stimme abgegeben (bei knapp 97 000 Wahlberechtigten). Doch daraus schon eine weiter sinkende Wahlbeteiligung für Sonntag zu prognostizieren, hält Wahlprofi Schwenkert für zu gewagt: „Da sollte man nicht unken.“

    Auffällig war ein ungewöhnlicher Run auf die Briefwahlunterlagen in den letzten Tagen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass sich viele Wähler später als sonst entschieden haben. So hat sich gestern ein weiterer Bürger gemeldet, der seine Wahlkarte zerrissen hatte – nun aber doch noch teilnehmen möchte. Vor fünf Jahren betrug die Wahlbeteiligung 54,31 Prozent. Sollte sie unter 50 Prozent rutschen, wäre dies in den Augen Schwenkerts „dramatisch“. Um ihre Anhänger am Sonntag in eines der 119 Würzburger Wahllokale zu bringen, sind die Kandidaten und Parteien bis Samstag auf den Beinen. Teilweise werden sogar Chauffeurdienste am Sonntag angeboten.

    Ärger über Wahlplakate

    Für Ärger sorgten zuletzt Plakattafeln vor allem rechter Parteien, die unerlaubt hoch an Laternenpfosten aufgehängt wurden. Für die Linken mahnte Holger Grünwedel am Donnerstag im Stadtrat an, dass die Tafeln laut Sicherheitsverordnung nur „unmittelbar auf dem Boden“ platziert werden durften – was Kommunalreferent Wolfgang Kleiner bestätigte.

    Eine Anordnung, diese Tafeln zu beseitigen, sei erlassen. „Morgen geht die Aktion weiter“, versprach er. Die Schweinfurter Straße war am Freitag dennoch in verbotener Weise von NPD-Tafeln zugehängt. Laut Vorschrift müssen alle Plakate bis spätestens drei Tage nach der Wahl, also bis Mittwoch, wieder abgehängt werden. Generell verlief der Wahlkampf friedlich. Laut Polizeisprecher Wolfgang Glücker gab es keinerlei Anzeigen von Parteien. Nur in vier Fällen sahen Polizeistreifen, wie Wahlplakate beschädigt wurden – und griffen ein.

    Neun Direktkandidaten und zehn Listen kämpfen im Stimmkreis Würzburg-Stadt um die Mandate für den Landtag (siehe Grafik). Favorit für das Direktticket ist Rechtsanwalt Oliver Jörg (36) von der CSU. Er würde damit die Nachfolger des altersbedingt ausgeschiedenen Walter Eykmann (CSU) antreten.

    Dieser holte sich vor fünf Jahren bei seiner letzten Wahl 49,8 Prozent der Erststimmen (CSU-Gesamtstimmen 50,6). Die weiteren Ergebnisse in Würzburg bei der Landtagswahl 2003: Rainer Boutter 22 Prozent (SPD 21,8), Patrick Friedl 14,9 (Grüne 14,2), Berthold Seifert 5,6 (Republikaner 5,3), Moritz Kracht 5,1 (FDP 4,4), Raimund Binder 2,6 (ÖDP 2,5). Dazu ohne Direktkandidaten die Freien Wähler mit 0,9 und die Bibeltreuen Christen mit 0,3 Prozent.

    Mit ersten Ergebnissen für die Landtagswahl in Würzburg wird am Sonntag ab 18.30 Uhr, für die Bezirkstagswahl gegen 21 Uhr gerechnet. Die Abstimmung per Briefwahl war nur noch bis Freitag, 15 Uhr, möglich. Viele taten dies gleich beim Abholen der Unterlagen im Rathaus. Die acht dafür vorgesehenen Plätze waren gestern durchgängig frequentiert. Wer noch dringende Fragen zur Wahl hat: Das Servicetelefon der Stadt unter den Nummer (09 31) 37-27 55 und 37-26 69 ist an diesem Samstag von 8 bis 12 Uhr besetzt.

    Daten und Fakten

    Wahltreffs der Parteien Öffentliche Wahltreffs am Sonntagabend ab 17.30 Uhr: CSU im Hofbräukeller, SPD im Hannsheinz-Bauer-Haus (Semmelstraße 46), Grüne im Fechenbach-Haus, die Linke in der Kickers-Gaststätte, FDP im Bronnbachkeller, Freie Wähler in der Sportgaststätte Opferbaum (Landkreis Würzburg).

    Wahlergebnisse am Sonntagabend Unser ausführlicher Leserservice am Sonntagabend: Alle aktuellen Ergebnisse erfahren Sie im Internet: www.mainpost.de/landtagswahl

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