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WÜRZBURG: Wahlkampfthema Forum-Bau

WÜRZBURG

Wahlkampfthema Forum-Bau

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    Christian Baumgart steht zum Forum-Gebäude: „Städtebaulich halte ich es für unbedingt richtig, die Platzkanten zu schließen“, erklärt der Stadtbaurat gegenüber der MAIN-POST. Auch die Größe – vier Geschosse plus ausgebautes Dach – sei angemessen.

    Rathaus-Chefin Pia Beckmann ist dagegen von der Gestaltung, die „wohl etwas in den Hintergrund gerückt“ sei, „nicht begeistert“. Aber ohne das Forum-Gebäude wäre die Sanierung des Marktplatzes nicht zu finanzieren gewesen. Im Übrigen wäre die Architektur schon in den 90er Jahren bei einem Wettbewerb festgelegt und „im Wesentlichen“ von den damaligen Preisträgern auch so verwirklicht worden. Allerdings handelte es sich 1994 nicht um einen Architektur- sondern einen städtebaulichen Wettbewerb und das Petrini-Haus im Siegermodell des Büros Opus aus Darmstadt war ein anderes: Ein schmaler, dreigeschossiger Bau mit flachem Dach. Für ein Schließe des Platzes plädierte damals auch die Denkmalpflege.

    Aus der Schublade geholt wurden die Pläne wieder 2002. Da damals die städtischen Kassen leer waren, entstand die Idee dieses mit dem Petrini-Haus zu verdienen: Das ohnehin im Konzept vorgesehene Haus baut ein privates Unternehmen, mit dem Grundstückserlös saniert die Stadt den Platz. Der erste Interessent war der ADAC, der 2004 wieder absprang. An der Stange blieb die VR-Bank, die 2,5 Millionen Euro gezahlt hat.

    Die Planungen des Sieben-Millionen-Projektes Marktplatz-Sanierung waren Gegenstand mehrerer Ausschuss- und Stadtratssitzungen und von vorneherein nicht unumstritten. An Informationen, wie das Projekt und auch das Haus aussehen soll, habe es jedoch nicht gemangelt, betont Baumgart: „Form und Größe des VR–Bank-Gebäudes sind im Stadtrat im Vergleich zu dem Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs mit den Opus-Architekten diskutiert worden.“ Im Stadtrat habe es an der Höhe des Gebäudes keine generelle Kritik gegeben. Wer jetzt behauptet, er sei überrascht, wie groß das Gebäude heute sei, „agiert unredlich“, kommentiert der Stadtbaurat das Abrücken einiger Kommunalpolitiker, nachdem der Bau in der öffentlichen Beurteilung durchgefallen ist.

    Den Grundsatzbeschluss für das Gesamtpaket Marktplatz-Sanierung samt Petrini-Haus hatte der Stadtrat im März 2005 sowie in nichtöffentlicher Sitzung im Oktober des gleichen Jahres beschlossen. Und das mit einer zuletzt deutlichen 31:12 Stimmen-Mehrheit. Die Gestaltung genehmigte der Bauausschuss im Mai 2006 mit zehn zu sieben Stimmen. Darunter auch die Stadträte der SPD, deren OB-Kandidat Georg Rosenthal nun „todunglücklich“ über das Haus ist. Dabei war SPD-Fraktionschef Hans Werner Loew 2005 überzeugt, dass Würzburg mit dem Neubau „wieder zu den schönsten Marktplätzen in Franken gezählt werden kann.“

    Die CSU-Fraktion war wankelmütig: Beim ersten Grundsatzbeschluss noch fast komplett dagegen, stimmte beim zweiten Entscheid fast die Hälfte zu. Ausnahme war zum Beispiel Willi Dürrnagel, der die Marktplatz-Bebauung von Anfang an ablehnte. WL-OB-Kandidat Benedikt Kuttenkeuler, damals noch CSU-Stadtrat, lehnte das Projekt ebenfalls ab.

    Breite Zustimmung gab es von Seiten der Würzburger Liste und der Grünen. Der Spitzenkandidat Matthias Pilz gibt sich geläutert. Aus heutiger Sicht sei die Entscheidung ein Fehler gewesen.

    Nach Auffassung von Klaus Zeitler von der Würzburger Liste, war es in jedem Fall ein Fehler, die Genehmigung des Bauantrags und damit auch die Gestaltung des Hauses allein den 17 Stadträten im Bauausschuss zu überlassen. Zeitler stellte damals den Antrag, nicht nur den Grundsatzbeschluss für die Marktplatz-Bebauung, sondern auch die Baugenehmigung wegen der städtebaulichen Brisanz im Gesamtstadtrat zu behandeln. Sein Antrag wurde abgelehnt.

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