Volksfeststimmung kam am Sonntagabend vor dem Bürgerhaus auf. Als feststand, dass Christian Luksch (UWG/Bürgerblock) künftig die Geschicke des Ortes leiten wird, erwartete ihm eine herzliche Gratulationscour mit Gesang und einem kräftigen „Bad in der Menge“. Sekt und Häppchen standen bereit. Aber der Wahlsieger hatte keine Zeit dafür, weil er mit der Entgegennahme der Glückwünsche voll beschäftigt war. Viele wollten ihm die Hand schütteln, ihn umarmen und drücken. Luksch ist Nachfolger von Wolfgang Mann, der das Amt seit 2002 bekleidet und aus gesundheitlichen Gründen zum 30. Juni dieses Jahres zurücktritt.
Winterhäuser bejubeln Wahlergebnis
Die Auszählung im Saal des Bürgerhauses beobachteten Luksch, seine Frau Renate und die beiden Töchrter aufmerksam, während sich draußen schon eine Schar interessierter Bürger versammelte und auf das Ergebnis wartete. Applaus brandete auf, als Wolfgang Mann in seiner Eigenschaft als Wahlvorstand es schließlich auf der Treppe vor dem Haupteingang bekannt gab.
Von den 1147 Wahlberechtigten in der Gemeinde hatten 815 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, was einer Wahlbeteiligung von 71 Prozent entspricht. Christian Luksch, der Bewerber der Unabhängigen Wählergemeinschaft/Bürgerblock, erhielt 573 Stimmen, also 70,3 Prozent. Mitbewerber Uwe Braun von der CSU kam auf 235 Stimmen (28,83 Prozent). Sieben ungültige Stimmen wurden gezählt.
Luksch setzt auf die Zusammenarbeit im Gemeinderat
Bürgermeister Wolfgang Mann war im Saal des Bürgerhauses der erste Gratulant. Die über 70 Prozent der Stimmen seien ein überzeugender Vertrauensbeweis für Luksch, sagte er und überreichte seinem Nachfolger ein Geschenk und desen Frau Blumen. Denn auch sie müsse ja das Amt mittragen. Ein Bürgermeister allein könne nichts schaffen, sagte Mann. Aber auf die Unterstützung des Marktgemeinderates könne Christian Luksch mit Sicherheit zählen. Er sei sehr zuversichtlich, was die Zukunft Winterhausens angeht.
„Congratulations and Celebrations“ – diesen bekannten Schlager gaben die „Maintalspatzen“ gesanglich zum Besten. Sie hatten das Lied mit einem auf den künftigen Bürgermeister zugeschnittenen Text versehen. Der Wahlsieger setzt ebenfalls auf die Zusammenarbeit im Gemeinderat und versprach der versammelten Menge: „Sicher können wir nicht alles erreichen. Aber wir werden unser Bestes tun.“ Luksch dankte auch seiner Familie für die Unterstützung.
Braun kritisiert: „Stillstand ist Rückschritt“
Mitbewerber Uwe Braun (CSU) hielt sich während das Ergebnis ausgezählt und verkündet wurde in einer Gaststätte auf. Luksch habe offensichtlich einen Vorteil gehabt, weil er bereits zweiter Bürgermeister ist, kommentierte er zunächst, gratulierte aber auch zum Wahlsieg. Braun sagte aber deutlich, was er zu den Gründen des Ergebnisses denkt: Viele Winterhäuser wollten wohl weiter verwaltet werden wie bisher, was aber keinen Fortschritt bedeutete, eher einen Stillstand. Und Stillstand sei Rückschritt, meinte Braun, der mit dem Slogan „Für ein innovatives Winterhausen“ geworben hatte.
Der neue Bürgermeister Christian Luksch tritt sein Amt offiziell am 1. Juli 2018 an und behält es bis zur regulären Kommunalwahl im Frühjahr 2026. Das ist zulässig, wenn zwischen dem Rücktritt und der folgenden ordentlichen Kommunalwahl weniger als zwei Jahre verbleiben. Dadurch sollen zusätzliche außerordentliche Wahltermine vermieden werden.