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Veitshöchheim: Wald- oder Naturkindergartengruppe soll integriert werden

Veitshöchheim

Wald- oder Naturkindergartengruppe soll integriert werden

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    Dicht bewachsen ist der vom Gemeinderat ausgewählte Standort für einen neuen Kindergarten nördlich der Zweifeldtennishalle (Dach im Hintergrund) im Anschluss an den Bolzplatz.
    Dicht bewachsen ist der vom Gemeinderat ausgewählte Standort für einen neuen Kindergarten nördlich der Zweifeldtennishalle (Dach im Hintergrund) im Anschluss an den Bolzplatz. Foto: Dieter Gürz

    In nichtöffentlicher Sitzung traf am Dienstagabend der Gemeinderat weitreichende Entscheidungen für einen Kindergartenneubau mit 36 Krippenplätzen und 50 Plätzen für Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren.

    Wie Geschäftsleitender Beamter Daniel Stein auf Anfrage erklärte, beschloss das Gremium am Dienstagabend als Standort für diesen notwendigen neuen Kindergarten den laut Flächennutzungsplan im Außenbereich liegenden Bereich hinter der Zweifeldtennishalle.

    Das der Gemeinde gehörende Grundstück liegt unmittelbar am Rand des Waldgebietes "Gebranntes Hölzlein". Es soll dort, so der Geschäftsleiter, das Konzept eines Waldkindergartens bzw. einer naturnahen Pädagogik – neben dem Betrieb eines "gewöhnlichen" Kindergartens – mitintegriert werden.

    Herzensanliegen der Grünen geht in Erfüllung

    Der Tagesordnungspunkt sei nichtöffentlich behandelt worden, so Stein, weil auch ein Grundstück zur Auswahl stand, das sich nicht im Eigentum der Gemeinde befindet und deshalb auch ein möglicher Kaufpreis zur Diskussion stand.

    Mit dem Beschluss im nichtöffentlichen Teil der Sitzung geht ein Herzensanliegen des Veitshöchheimer Ortsvereins Bündnis 90/Die Grünen in Erfüllung, Eltern vielfältige konzeptionelle Ausrichtungen in der Tagesbetreuung von Kindern anzubieten.  

    Für ihr Anliegen hatten die Grünen am 17. Mai beantragt, beim anstehenden Kindergartenneubau zweigleisig zu verfahren und wie in Waldaschaff, Mainaschaff und Stockstadt geschehen, so zu planen, dass ein Teil des Bedarfs durch Waldkindergarten-/Naturkindergarten-Gruppen abgedeckt wird, um durch dieses zeitgemäße Angebot Eltern eine noch größere Wahlfreiheit zu ermöglichen. Dieser Antrag stand nun auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils der Sitzung, wurde jedoch nach längerer Diskussion vertagt.

    Probleme des Waldkindergartens wird beleuchtet

    Bürgermeister Jürgen Götz war in seiner Stellungnahme zum Antrag der Grünen nicht auf das von Feiler vorgeschlagene zweigleisige Konzept eingegangen, sondern beleuchtete ausführlich, welche Probleme ein Waldkindergarten verursache.

    Es müsste für einen Waldkindergarten ein separater Raum vorgehalten werden, in welchem sich die Kinder bei Sperrung des Waldes aufhalten könnten. Die Kosten für die Beschaffung eines Bauwagens bezifferte er auf 70 000 Euro. Hinzu kämen weitere Kosten für eine Einzäunung und eine erhöhte Verkehrssicherung ebenso auch eventuelle Betriebs-Defizite des Trägers.

    Ein neuer Kindergarten soll in Veitshöchheim auf dem laut Flächennutzungsplan im Außenbereich liegenden Grundstück im Bereich hinter der Zweifeldtennishalle (im Bild rechts) am Waldrand Gebranntes Hölzlein (im Hintergrund) errichtet werden.
    Ein neuer Kindergarten soll in Veitshöchheim auf dem laut Flächennutzungsplan im Außenbereich liegenden Grundstück im Bereich hinter der Zweifeldtennishalle (im Bild rechts) am Waldrand Gebranntes Hölzlein (im Hintergrund) errichtet werden. Foto: Dieter Gürz

    Nicht zu vernachlässigen sei auch die Gefahr von möglichem Vandalismus. Schließlich sei auch zu bedenken, dass aufgrund der kürzeren Tage in den Wintermonaten die Nutzung des Waldes zeitlich eingeschränkt ist.

    Tragfähige Lösung finden

    Aus den Wortmeldungen von Marlene Goßmann (SPD), Stefan Oppmann (UWG) und Simon Kneitz (CSU) kristallisierte sich dann aber heraus, dass alle gerne bei einer zukünftigen Einrichtung Waldpädagogik sehen würden, so Kneitz. Im Zuge eines Kindergartenneubaus könnte man deshalb eine tragfähig Gesamtlösung finde, der den Antrag der Grünen mit abdecke.

    So resümierte am Ende der  Bürgermeister, dass er verstanden habe, worauf es allen ankomme und was er auch für gut finde, nämlich alle Möglichkeiten zu nutzen, auch zukünftige Generationen mit der Natur vertraut zu machen und ihnen den sensiblen Umgang mit der Natur durch ein pädagogisches Konzept, in welcher Form auch immer, näher zu bringen.

    Antrag der Grünen wird vertagt

    Es bestanden somit keinerlei Einwendungen mit seinem Vorschlag, den Antrag der Grünen zu vertagen und für den Fall, dass anschließend im nichtöffentlichen Teil der Sitzung kein entsprechender, für die Grünen tragbarer Konsens zustände kommt, der Antrag in der nächsten Sitzung erneut behandelt wird.

    Grünensprecherin Feiler: "Es gilt jetzt von uns und seitens der Gemeinde darauf zu achten, dass ein Träger gefunden wird, der damit Erfahrung hat oder daran interessiert ist waldpädagogische Konzepte zu verwirklichen."

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