Im Gewerbegebiet Kiesäcker werden neben Autos zahlreiche Lastwagen, Anhänger, Wohnmobile und sonstige Fahrzeuge abgestellt. Da diese häufig erkennbar in keinem Funktionszusammenhang mit dem angrenzenden Gewerbe stehen, möchte die Gemeinde Waldbüttelbrunn die Beanspruchung des öffentlichen Verkehrsraums durch diese Fahrzeuge künftig unterbinden.
In Teilen der Industriestraße, die vom Kreisverkehr (Werner-Pomikal-Ring) bis zum Wendehammer im Südwesten des Gewerbegebiets verläuft, wurde bereits das Verkehrszeichen 314 mit dem Zusatzpiktogramm "nur für Autos" angebracht. Geholfen habe es noch nicht allzu viel, meinte Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Ratssaal in Waldbüttelbrunn.
Verlängerung der Industriestraße
Mit der Verlängerung der Industriestraße nach Süden wurden weitere Parkbuchten geschaffen, die ebenfalls einer solchen Beschilderung bedürfen. Aufgrund der Unterbrechung durch die Bäume müssten somit allein im südlichen Bereich der Industriestraße insgesamt 14 Verkehrszeichen mit dem Zusatz "nur für Pkw" aufgestellt werden. Alternativ wäre eine generelle Zonierung in Ergänzung der bereits bestehenden Parkverbotszone, die an der südöstlichen Einfahrt in das Gewerbegebiet beginnt, und der bereits begonnenen bewirtschafteten Parkzone an der Einmündung der Andreas-Bauer-Straße in die Industriestraße, an der die Parkverbotszone gewissermaßen endet, denkbar.
Aus gemeindlicher Sicht ergäben sich aus dieser Lösung ausschließlich Vorteile. So würde ein "Schilderwald" durch eine Vielzahl von parallel zur Straße angeordneten Schilderkombinationen verhindert werden und es herrsche für alle Akteure (Gemeinde, Verkehrsüberwachung, Eigentümer der Fahrzeuge/Anhänger) eine gewisse Klarheit mit der Möglichkeit zur effektiven Ahndung von Verstößen.
Größere Fahrzeuge beeinträchtigen insbesondere an den Ein- und Ausfahrten der Gewerbebetriebe die Leichtigkeit und Sicherheit des Verkehrs massiv, so Bauamtsleiter Markus Ostwald. Es sei zudem nicht die Aufgabe der Gemeinde, Eigentümern von Wohnmobilen und Anhängern Parkplätze im öffentlichen Verkehrsraum zur Verfügung zu stellen. "Hier wird das Gewerbegebiet aus unserer Sicht zweckentfremdet", meinte Bürgermeister Schmidt. Hauptsächlich das Parken von Lastwagen auf eigentlich zu kleinen Parkbuchten beanspruche die vorhandene Infrastruktur (Bordsteine, Gehwege) und angrenzende Grünflächen stark und ziehe diese in Mitleidenschaft.
Die Polizeiinspektion Würzburg-Land halte die vorgeschlagene Zonierung grundsätzlich für umsetzbar, merkt allerdings an, dass durch eine derartige Anordnung das Warten von Lieferanten-Fahrzeugen für ortsansässige Firmen über längere Zeit ebenso unzulässig wird. Die Firmen müssten, soweit diese nicht über eigene geeignete Flächen verfügen, stets just-in-Time angefahren werden, gab der Bauamtsleiter zu bedenken.
Nur für Autos zugelassen
Der Gemeinderat beschloss ohne große öffentliche Diskussion, dass die Verwaltung im Gewerbegebiet Kiesäcker eine Parkverbotszone sowie eine Park (bewirtschaftungs) -Zone anordnen soll. Der Bereich der Industriestraße inklusive Stichstraßen (Sackgassen) im nördlichen Bereich werden als Park (bewirtschaftungs) -Zone ausgewiesen, die lediglich für Autos zugelassen wird. Im übrigen Bereich des Gewerbegebiets ist stringent als Parkverbotszone auszuweisen. Auf der Rückseite der Schilder soll jeweils die Beendigung der Zonen angezeigt werden. Damit hofft man der wilden Parkerei Herr zu werden.
Abgelehnt wurde ein Bauvorhaben in Mädelhofen. Der Bauwerber wollte einen Bauwagen zu einem Hühnerstall umnutzen. Nach Auffassung der Verwaltung sollte das gemeindliche Einvernehmen vorerst versagt werden und der Antrag zur Beurteilung insbesondere der Privilegierung dem Landratsamt Würzburg vorgelegt werden.