In den Kindertageseinrichtungen in Rimpar geht es eng zu. Eine gewisse Entspannung könnte die Eröffnung eines Waldkindergartens bringen. Auf Initiative der beiden Elternbeiräte Karin Rügamer und Patricia Geißler findet derzeit eine Umfrage unter den Eltern statt.
Nach Auskunft von Bürgermeister Burkard Losert zeichnet sich ab, dass bereits zum 1. September eine „kleine Gruppe“ starten könnte. Nötig sei eine Mindestanzahl von sechs Kindern. Der Waldkindergarten wäre dann die vierte Einrichtung zur Kinderbetreuung der Gemeinde.
Als Standort ist das Walderlebniszentrum bei Einsiedel denkbar. Die Standards sind jedoch nicht vergleichbar mit einem regulären Kindergarten. Das Hauptdomizil sei der Wald, „wenn's mal Spreißel regnet, dürfen sich die Kinder jedoch auch unterstellen“, erklärte Losert in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates. Denkbar sei etwa ein Bauwagen mit chemischer Toilette. Anfängliche Bedenken, die auch er gehabt habe, hätten sich zerstreut: „Bazillen haben draußen keine Chance, die können sich nur in geschlossenen Räumen entfalten“, habe er sich erklären lassen.
Die Bayerischen Staatsforsten und das Amt für Ländliche Entwicklung stehen dem Projekt positiv gegenüber. Kosten für die Waldnutzung fallen keine an. Ein Waldkindergarten ist damit für die Gemeinde vergleichsweise günstig einzurichten. In Reichenberg im Guttenberger Forst gibt es bereits seit einigen Jahren eine solche Einrichtung. Dort steht bei lang anhaltend schlechter Witterung zudem ein Mehrzweckraum zur Verfügung.
In der Sitzung wurde deutlich, dass die Kindertageseinrichtungen im Rimparer Kernort überbelegt sind. Nur in der privat betriebenen Einrichtung in Maidbronn gibt es freie Plätze. Nach Auskunft des Landratsamts, berichtete Losert, seien die Rimparer Eltern im Notfall aufgefordert, ihre Kinder dorthin zu bringen. Zudem könne es keinen „Automatismus“ geben, dass ein Kind nach dem Besuch der Krippe auch einen Kindergartenplatz in der selben Einrichtung sicher habe, so Losert.
Ein Neubau steht kurzfristig nicht zur Debatte. Dieses Thema könnte jedoch in wenigen Jahren, wenn die Erschließung des Neubaugebiets am Lohenweinberg beendet ist, wieder aufkommen: „Wir werden uns noch damit beschäftigen müssen, wie wir die Kinderbetreuung weiterentwickeln“, sagte Losert.