(fcn) Die Feier zum 950-jährigen Bestehen der Gemeinde hat Theresa Amrehn zwar verpasst, weil die Kirchenmalerin dreieinhalb Jahre auf der Walz war, aber währenddessen hat sie viel erlebt und wurde sogar für den Kinofilm „Knöpfe aus Perlmutt“ von einem Kamerateam begleitet. Nun kehrte sie in ihre Heimat zurück.
Auf der letzten Etappe ihrer Walz – von Limbachshof nach Kleinrinderfeld – begleiteten rund 30 Wandergesellen Theresa Amrehn. Bevor ihre Familie sie begrüßen konnte, musste sie noch einige Rituale meistern: Auf dem Programm stand die Überwindung der 2,6 Meter hohen Stele am Ortseingang, um sich von dort rückwärts in die Arme ihrer Familie fallen zu lassen. Das gleiche Ritual hatte schon bei ihrem Abschied vor dreieinhalb Jahren stattgefunden, als sie sich in umgekehrter Richtung in die Arme der Wandergesellen fallen ließ. Wie es der Brauch verlangt zog sie damals, ohne einen Blick zurück, los.
Nun ist sie wieder zu Hause: Überglücklich empfingen sie ihre Mutter Marliese, Großmutter Monika, die ihr für die Reise einen Rosenkranz mitgegeben hatte, ihre Schwestern Christine und Anne sowie Patenkind David. Außerdem waren zahlreiche Freunde und viele Kleinrinderfelder gekommen, um die junge Frau am Ortseingang willkommen zu heißen. Und der Musikverein Kleinrinderfeld spielte zur Begrüßung einen Marsch und das Frankenlied.
Im Auftrag der Kommune begrüßte Gemeinderat Frank Hess die Rückkehrerin. „Als du losgezogen bist, hast du eine Kleinrinderfelder Münze als Erinnerung an die Heimat bekommen“, wandte er sich direkt an sie. „Heute bei deiner Rückkehr bekommst du eine Jubiläumsmünze, die anlässlich der 950-Jahr-Feier Kleinrinderfelds geprägt wurde.“
Theresa Amrehn hat mehrere Länder Europas bereist und dabei auch viel über andere Handwerksberufe gelernt. Vor der Auskleidung aus der Tracht der Wandergesellen wurde kräftig gefeiert. Die Feier endet nach altem Brauch erst, wenn der letzte Wandergeselle weitergezogen ist.