Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

GOSSMANNSDORF: Warnstreik bei Danone: Mehr Lohn und mehr Ausbildung gefordert

GOSSMANNSDORF

Warnstreik bei Danone: Mehr Lohn und mehr Ausbildung gefordert

    • |
    • |
    Geschlossenheit zeigen: Rund 70 Mitarbeiter der Danone-Molkerei in Goßmannsdorf folgten am Montagmorgen dem Aufruf der Gewerkschaft NGG zu einem vierstündigen Warnstreik. Die NGG will ihren Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen so Nachdruck verleihen.
    Geschlossenheit zeigen: Rund 70 Mitarbeiter der Danone-Molkerei in Goßmannsdorf folgten am Montagmorgen dem Aufruf der Gewerkschaft NGG zu einem vierstündigen Warnstreik. Die NGG will ihren Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen so Nachdruck verleihen. Foto: Foto: Gerhard Meissner

    Seit 4.30 Uhr stand am Montag bei Danone für knapp vier Stunden die Produktion still. Rund 70 Mitarbeiter der Nachtschicht und der Frühschicht schlossen sich dem Streikaufruf der Gewerkschaft an.

    Mit festen Zielen war die NGG am 23. September in die erste Verhandlungsrunde für die rund 14 000 Beschäftigten der bayerischen Milchwirtschaft gegangen. Sechs Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft, sagt NGG-Regionalgeschäftsführer Ibo Ocak. Wichtiger noch als eine vollere Lohntüte seien den Arbeitnehmervertretern aber bessere Rahmenbedingungen für die jungen Mitarbeiter.

    In der ersten Verhandlungsrunde habe die Arbeitgeberseite alle Vorschläge der Gewerkschaft blockiert, so Ocak. Mit Warnstreiks will die NGG deshalb Stärke zeigen, bevor die Verhandlungsparteien am 10. Oktober erneut zusammenkommen. Als ersten Betrieb hat man dafür Danone in Goßmannsdorf ausgewählt. Aber auch weitere Molkereien in der Region sollen in den kommenden Tagen bestreikt werden.

    Der bisherige Tarifvertrag schreibt eine Übernahme der Auszubildenden für mindestens zwölf Monate vor. Die NGG will eine unbefristete Übernahme und argumentiert dabei unter anderem mit dem drohenden Fachkräftemangel. Der sei in manchen Betrieben bereits deutlich spürbar, sagt Danone-Betriebsratsvorsitzender Ernst Valentin, zugleich Mitglied der Tarifkommission.

    „Wir wollen der Jugend eine sichere Perspektive geben und rauskommen aus der Befristungsfalle“, sagt Ibo Ocak. Sinnvoll sei dies aber nur in Verbindung mit dem Rechtsanspruch auf eine Altersteilzeit-Regelung. Die existiere zwar bereits im bestehenden Tarifwerk, sei allerdings für die Arbeitgeber nicht verpflichtend.

    Die Zahl der Ausbildungsplätze will die NGG im neuen Tarifvertrag auf mindestens acht Prozent der Gesamtbelegschaft festschreiben. Auch das sei im Sinne der gesamten Branche, argumentiert Betriebsratsvorsitzender Ernst Valentin, um den erforderlichen Fachkräftenachwuchs zu sichern. – „Wir sorgen damit dafür, dass die Branche für beide Seiten attraktiv bleibt.“

    „Bei dem bevorstehenden Mangel an Fachkräften kann es sich ein Unternehmen nicht mehr leisten, nicht auszubilden“, argumentiert Ibo Ocak. Im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter versuchten sich Molkereien inzwischen gegenseitig den Rang abzulaufen. Bei Südzucker zum Beispiel – dem zweiten großen Arbeitgeber aus der Nahrungsmittelindustrie in Ochsenfurt – liege die Ausbildungsquote bei zehn Prozent, so der NGG-Geschäftsführer.

    Zu Lohnerhöhungen hätten die Arbeitgeber bislang überhaupt kein Angebot gemacht, sagt Ibo Ocak. Mit einer Forderung von plus sechs Prozent in die Verhandlungen zu gehen, hält er für angemessen. Schließlich seien die Gewinne in der Milchwirtschaft in letzter Zeit stark angestiegen.

    Außerdem liege der Anteil der Löhne und Gehälter an den Betriebskosten in der Branche gerade einmal bei 6,8 Prozent.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden