Um den zu erwartenden Einschränkungen bei der Energieversorgung im kommenden Winter zu begegnen, hat die Gemeinde Waldbüttelbrunn einen Krisenstab eingerichtet. Beispielsweise sei die Gasversorgung im kommenden Winter von verschiedenen variablen Faktoren abhängig, so Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
"Aufgrund des dringenden Appells zur Energieeinsparung und einer möglichen Gasmangellage im nächsten Winter wurde ein Krisenstab ‚Gasmangellage‘ eingerichtet". Der Krisenstab besteht aus dem ersten, dem zweiten sowie dem dritten Bürgermeister, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Verwaltung, den Fraktionsvorsitzenden, dem Rektor der Grund- und Mittelschule, den Kommandanten und stellvertretenden Kommandanten der örtlichen Feuerwehren, dem Bauhofleiter und den Hausmeistern der gemeindlichen Gebäude. Ziel des Krisenstabes sei es, aufgrund der aktuellen Energiekrise insbesondere bei Gas und Strom Einsparmöglichkeiten aufzuzeigen. Im Krisenstab wurde ein zweistufiges Vorgehen angeregt. Während Maßnahmen der Stufe I nur geringe Einschränkungen bringen, sei Stufe II für Extremsituationen gedacht, von denen man hofft, dass sie nicht eintreten.
Nur noch Frostschutzbetrieb
Zu den ersten Maßnahmen gehören die bekannten Vorgaben der Bundesregierung, aber auch, die "Alte Kirche" aufgrund deren hohen Energieverbrauchs und des geringen Dämmstandards nicht mehr zu nutzen und das Gebäude in der Heizperiode nur noch im Frostschutzbetrieb zu betreiben. Geplante Veranstaltungen könnten alternativ auf andere Gebäude ausweichen. Vorgeschlagen wurde hier der Festsaal im Saalgebäude, welcher zwar in der Temperatur reduziert werden soll, aber energetisch sehr gut gedämmt ist. Weiterhin würden das Rathaus und das Saalgebäude durch eine Wärmepumpe unterstützt. Entsprechende Ausweichmöglichkeiten wurden bereits mit den Nutzern (Kulturforum, Männergesangsverein) abgesprochen werden.
Die Warmwasserbereitung in der Halle Sumpfler 1 arbeite aufgrund ihres Alters, was den Gasverbrauch angeht, sehr ineffizient. Es wurde daher vorgeschlagen, die Warmwasserbereitung zur Einsparung von Erdgas außer Betrieb zu nehmen und hierfür die Duschen in der Sumpfler 5-Halle anzubieten. Die Gastwirtschaft verfüge über eine eigene Heizungsanlage und wäre daher von den genannten Maßnahmen ausgenommen. Durch die Doppelnutzung der Duschen in der Halle Sumpfler 5 soll es vorerst zu keinen Einsparungen in der Warmwasserversorgung kommen. Im Rathaus und Saalgebäude werden die dezentralen Warmwasserbereiter außer Betrieb genommen.
Nachdem die Friedhofsgebäude hohe Energieverbräuche aufgrund des geringen Dämmstandards haben, wurde seitens der Verwaltung vorgeschlagen, diese Gebäude in der Heizperiode nur noch im Frostschutzbetrieb zu betreiben.
Keine Weihnachtsbeleuchtung
Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht und zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit werde auf Abschaltungen bei der Straßenbeleuchtung bis auf Weiteres verzichtet. Die Umrüstung der von der LED-Umstellung ausgenommenen, gestalterischen Leuchten (immerhin 175 Stück) auf LED-Retrofits soll möglichst noch vor dem Winter abgeschlossen werden.
Alle Brunnen im Gemeindegebiet und die Anstrahlung von Gebäuden werden abgeschaltet. Auf eine Weihnachtsbeleuchtung soll im Winter verzichtet werden.
Die Maßnahmen in der Stufe II möchte der Gemeinderat selbst bestimmen. Notfalls genügt hier auch eine geringere Ladungsfrist für eine Entscheidungsfindung, wurde beschlossen. Im Wesentlichen wird es hierbei um die Verkürzung von Betriebszeiten oder die Schließung gemeindlicher Gebäude gehen.