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Veitshöchheim: Warum die Gemeinde das Haus der Begegnung gekauft hat

Veitshöchheim

Warum die Gemeinde das Haus der Begegnung gekauft hat

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    Pfarrer Christian Nowak übergibt Bürgermeister Jürgen Götz symbolisch Schlüssel für das Haus der Begegnung.
    Pfarrer Christian Nowak übergibt Bürgermeister Jürgen Götz symbolisch Schlüssel für das Haus der Begegnung. Foto: Dieter Gürz

    Die Gemeinde Veitshöchheim hat für 300.000 Euro von der Katholischen Kirchenstiftung St. Vitus das 2020 Quadratmeter große Areal des Hauses der Begegnung (HdB) erworben. Pfarrer Christian Nowak und Bürgermeister Jürgen Götz hatten nun zur symbolischen Schlüsselübergabe eingeladen, um über die Hintergründe des Verkaufs zu informieren.

    1974 wurde das zwischen Vituskirche, Ratskeller und Hofgarten errichtete neue Pfarrgemeindezentrum mit sakralem Raum für 550 Sitz-Plätze, Mehrzweckraum mit 160 Plätzen, Jugend- und Altenräumen, einer Kegelbahn und einer Wohnung im Obergeschoss in Betrieb genommen. 17 Jahre später fanden allerdings die Gottesdienste wieder nebenan in der frisch sanierten Vituskirche statt, auch weil viele alte Veitshöchheimer den vollen Klang der großen Orgel vermisst hatten.

    Kirchliche Gruppen haben Haus kaum mehr genutzt

    Bürgermeister Götz verwies darauf, dass bereits 2015 erste Gespräche zu einer möglichen Übernahme durch die Gemeinde Veitshöchheim stattgefunden haben. In den letzten zehn Jahren nutzten hauptsächlich die politische Gemeinde und örtliche Vereine, aber immer weniger kirchliche Gruppen das Haus der Begegnung, zuletzt nur noch die Ministranten und die Kolpingsfamilie. Der Pfarrgemeinde fiel es aber immer schwerer, Unterhalt, anfallende Renovierungsmaßnahmen und laufende Betriebskosten für zu tragen.

    Kirchenpfleger Oswald Bamberger spricht von maroden Fenstern, mangelhaftem Brandschutz, veralteter Technik und Wasserschäden. Nachdem seit 1974 nichts mehr außer einer Heizanlage vor einigen Jahren investiert wurde, sei eine Generalsanierung mit Kosten von mehreren Millionen Euro nötig. Die Kirchenstiftung sei aber nicht in der Lage, die Mittel hierfür aufzubringen.

    Die katholische Kirchenstiftung St. Vitus hatte deshalb bereits im Juni 2022 beschlossen, das Haus an die Gemeinde zu veräußern, nachdem die Diözese keine zwei Pfarrzentren in Veitshöchheim bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen bezuschussen könne. Die Kuratie-Kirchengemeinde wartet noch immer darauf, die 2019 bereits beantragte und dann auf Eis gelegte 3,3 Millionen Euro teure Generalsanierung der Bausubstanz ihres Pfarrzentrums in Angriff nehmen zu können.

    Gesamtkonzept für weitere Nutzung nötig

    Dem Verkauf voraus gingen zwei Verkehrswert-Gutachten durch unabhängige Sachverständige, die laut Bürgermeister bei der Bewertung dicht beieinander lagen. Der Bodenrichtwert im Altort betrage derzeit 220 Euro. Aufgrund der Insellage der Immobilie ohne eigene Zufahrt und gänzlich ohne Stellplätze sowie der umgebenden Einzeldenkmale sahen die Gutachter hier eine Bebauungsmöglichkeit als erheblich eingeschränkt an. So wurde ein Quadratmeterpreis von 150 Euro als angemessen angesehen, was bei einer Grundfläche von 2020 Quadratmeter einen Kaufpreis von 300.000 Euro ergab. Wegen der großen Sanierungsbedürftigkeit blieb die Bausubstanz ohne Wertansatz. Im Kaufvertrag wurde vereinbart, dass zwei Räume, vom Treppenhaus der ehemaligen Hausmeisterwohnung erreichbar, in der kirchlichen Nutzung verbleiben.

    In Gesprächen mit dem Landratsamt muss laut Bürgermeister noch abgesprochen werden, was die Auflagen für die weitere Nutzung für Veranstaltungen sind. Als erste Maßnahme musste bereits das Konzert des Projektchors vom Haus der Begegnung in die Vituskirche verlegt werden. Götz: "Investiert werden kann nur 'peu à peu' in das Notwendigste, um die Nutzung weitgehend aufrechtzuerhalten und das Haus wieder mit Leben zu füllen. Über kurz oder lang brauchen wir ein Gesamtkonzept." Die Gemeinde sei momentan aufgrund der ansonsten anstehenden Maßnahmen nicht in der Lage, hier jetzt Unsummen zu investieren.

    Bei der Schlüsselübergabe mit Pfarrer Christian Nowak und Bürgermeister Jürgen Götz waren ebenfalls anwesend (von links) die Gemeinderatsmitglieder Oswald Bamberger (zugleich Kirchenpfleger), Ute Schnapp, Simon Kneitz (zugleich Kirchenverwaltung), Bürgermeister Jürgen Götz, Pfarrer Christian Nowak, Waltraud Stockmann (Pfarrsekretärin), Anita Ruhwedel, Bruno Winter, Ulrike Bauer (alle Gemeindeteam), Heiner Bauer, Werner Wagenhöfer (beide Kirchenverwaltung), Doris Mengling-Lutz (Gemeindeteam) und Burkard Löffler (Kirchenverwaltung).
    Bei der Schlüsselübergabe mit Pfarrer Christian Nowak und Bürgermeister Jürgen Götz waren ebenfalls anwesend (von links) die Gemeinderatsmitglieder Oswald Bamberger (zugleich Kirchenpfleger), Ute Schnapp, Simon Kneitz (zugleich Kirchenverwaltung), Bürgermeister Jürgen Götz, Pfarrer Christian Nowak, Waltraud Stockmann (Pfarrsekretärin), Anita Ruhwedel, Bruno Winter, Ulrike Bauer (alle Gemeindeteam), Heiner Bauer, Werner Wagenhöfer (beide Kirchenverwaltung), Doris Mengling-Lutz (Gemeindeteam) und Burkard Löffler (Kirchenverwaltung). Foto: Dieter Gürz
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