Am kommenden Dienstag sollte die Weihnachtsfeier der Kickers im VIP-Zelt am Dallenbergstadion stattfinden. Weil das Zelt aber nur an Spieltagen genutzt werden darf, fragte der Verein bei der Stadt an. Doch der Bau- und Ordnungsausschuss der Stadt entschied mit 8:6 Stimmen, dass die Weihnachtsfeier dort aus bauaufsichtlichen Gründen nicht stattfinden darf. Die Baugenehmigung für das Zelt schließt eine Weihnachtsfeier ausdrücklich aus. Die Stadt begründete die Entscheidung gegenüber dieser Redaktion auch ausführlich.
"Wir sind sehr enttäuscht. Wir kennen die Auflagen, haben aber gehofft, dass wir unsere interne Weihnachtsfeier durchführen können", so Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender der Kickers. Er betonte weiter, dass die Veranstaltung nicht kommerziell sei und die Kickers dort lediglich ihre Ehrenamtlichen ehren wollen. Sauer hatte gehofft, dass die Auflagen dafür gelockert werden können, denn der VIP-Raum sei prädestiniert für den Abend.
Verfahren am Verwaltungsgerichtshof läuft noch
Außerdem hätten die Kickers die Lärmschutzwände, die von der Stadt gefordert wurden, bereits installiert. Das VIP-Zelt darf nun auch bis eine Stunde nach Spielschluss bewirtschaftet werden. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Diskussionen im Stadtrat. Auch eine Klage der Anwohner gegen den Spielbetrieb am Dallenberg am Verwaltungsgerichtshof in München läuft aktuell noch. Dort kommt es nun zu einem Erörterungstermin am 29. Januar 2020 mit beiden Parteien. Im Jahr 2015 wurde den Kickers schon einmal die Ausrichtung der Jugend-Weihnachtsfeier im damals noch kleineren VIP-Zelt untersagt.
Von Seiten der Stadt bestätigte Sprecher Christian Weiß, dass die Kickers beantragt hatten, die Weihnachtsfeier am 17. Dezember im VIP-Zelt durchzuführen. Allerdings war gegenüber der Stadt von einem Zeitraum bis 23 Uhr die Rede, Sauer hingegen erklärt dieser Redaktion gegenüber, dass es dem Verein ausreiche, das Zelt bis maximal 22 Uhr zu nutzen. Die Stadt wies den Verein bereits im Vorfeld daraufhin, dass die Baugenehmigung aus dem Jahr 2017 ausdrücklich die Durchführung der Weihnachtsfeier im Zelt ausschließt.
200 Gäste geladen - Alternative nicht in Sicht
Außerdem sei eine Ende der Veranstaltung aus Schallschutzgründen nach 22 Uhr nicht gestattet. Beides sei dem Verein mehrmals mitgeteilt worden, auch vor der Antragsstellung. Auf dieser Rechtsgrundlage habe der Bau- und Ordnungsauschuss dann am 4. Dezember beschlossen, dass die Weihnachtsfeier so nicht stattfinden könne, so Weiß weiter.
"Wie soll Würzburg jemals vorankommen, wenn die Verwaltung nicht mal so stabil ist, uns unsere Weihnachtsfeier zu gestatten? Es geht auch um andere Beispiele, wie die Straßenbahnlinie 6 oder die Posthalle!"
Kickers-Vizepräsident Sebastian Herkert
Zur Weihnachtsfeier der Kickers sind 200 Gäste eingeladen. Laut Sauer wurde keine Band bestellt. Eine wirkliche Alternative gibt es aktuell nicht. "Wir wollen mit der Feier auf jeden Fall auf unserem Gelände bleiben", betont der Kickers-Boss. Dort gäbe es alternativ nur noch die Boxhalle. Dort sei jedoch nicht genug Platz für 200 Menschen. Kickers-Vizepräsident Sebastian Herkert merkte an: "Wie soll Würzburg jemals vorankommen, wenn die Verwaltung nicht mal so stabil ist, uns unsere Weihnachtsfeier im eigenen Zelt auf dem eigenen Gelände zu gestatten? Es geht ja nicht nur um uns, sondern auch um andere Beispiele, wie die Straßenbahnlinie 6 oder die Posthalle!"
Bereits am kommenden Sonntag findet im Kickersstadion zum dritten Mal das Weihnachtssingen statt. Ab 17 Uhr öffnet die FWK-Weihnachtsmeile, ab 19:07 Uhr bildet das traditionelle Weihnachtssingen auf der Haupttribüne den Höhepunkt des Abends. Die Veranstaltung geht allerdings nur bis maximal 20:30 Uhr. Hier ist die Nutzung des Stadions erlaubt.