Schweißtropfen rinnen ihm über die Wangen, verfangen sich im Bart. Matthias Karl beachtet sie nicht. Aktuell ist er nicht er selbst. Er steckt in Leder und Leinen, die enge Haube auf seinem Kopf lässt nur den unteren Teil des Gesichtes frei und Schlitze für die Augen. Die Pupillen fixieren das Richtschwert. Ein gezielter Hieb mit dem 2,7 Kilo schweren Stahl zwischen zwei Wirbelknochen trennte im Mittelalter den Kopf eines Menschen von dessen Rumpf. Dann johlte die Menge, die der öffentlichen Hinrichtung wie einem Spektakel beiwohnte.
Würzburg