Wo gehen „Kreuzfahrer“ hin, wenn ihr Schiff in Würzburg ankert? In die Residenz, auf die Alte Mainbrücke und – in den Birkenstock-Laden in der Juliuspromenade. Wenn jetzt die Schifffahrtssaison startet, begrüßt Filialleiterin Eva Strobel wieder täglich Australier, Kanadier und US-Amerikaner, die auf ihrem Landgang Schuhe kaufen.
Frage: Wie erkennen Sie unter Ihren Kunden die Schiffstouristen?
Eva Strobel: Wir unterhalten uns ja mit den Kunden. Die erzählen uns das. Grundkenntnisse in Englisch muss man bei uns haben. In der Hochsaison, also wenn es wärmer ist, kommen wir abends manchmal raus und haben eigentlich den ganzen Tag mit den Kunden nur englisch gesprochen.
Kommen die Übersee-Kunden gezielt zu Ihnen in den Laden?
Strobel: Manche kommen spontan, weil sie an heißen Tagen ihre eigenen Schuhe unbequem werden. Die neuen Schuhe lassen die auch gleich an. Aber die meisten erkundigen sich schon vorher, wo es ein Birkenstock-Geschäft gibt. Diese Kunden haben oft auch schon im Internet ein Modell ausgewählt. Rund die Hälfte der ausländischen Kunden hat schon vorher Birkenstock getragen.
Warum bestellen Amerikaner oder Australier diese nicht einfach bequem von zu Hause aus?
Strobel: Zu einen, weil man unsere Schuhe immer besser anprobiert. Zum anderen kosten unsere Produkte, die ja in Deutschland hergestellt werden, dort mehr. Das ist so, wie wir in den USA zwei günstige Lewis-Jeans mitnehmen.