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Gerbrunn: Was aus der US-Schießanlage Roman Hill in Zukunft wird

Gerbrunn

Was aus der US-Schießanlage Roman Hill in Zukunft wird

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    Über den neuen Plänen von Roman Hill: Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl (links) schaut mit Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard und Valentin Kistler vom Architekturbüro mahl.gebhard.konzepte genau hin.
    Über den neuen Plänen von Roman Hill: Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl (links) schaut mit Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard und Valentin Kistler vom Architekturbüro mahl.gebhard.konzepte genau hin. Foto: Jörg Rieger

    In Gerbrunn entsteht bald ein neuer Lebensraum unter freiem Himmel auf einer Fläche von rund acht Hektar. Die ehemalige amerikanische Schießanlage – in der Region auch als Roman Hill bekannt und seit rund 13 Jahren brachliegend – soll in ein möglichst naturbelassenes Gelände mit hohem Freizeitwert umgewandelt werden. Aufgrund von ausschreibungstechnischen Vorgaben hat sich das Projekt um mehrere Monate verzögert. Doch im nächsten Jahr soll es mit den Maßnahmen losgehen. Sie werden ungefähr bis zum Sommer 2021 dauern – und 1,8 bis 2 Millionen Euro kosten.

    Das Gelände könnte viel idyllischer und unscheinbarer nicht liegen. Hinter der besiedelten Roßsteige und einem Waldstück eröffnet sich die ehemalige US-Schießanlage. Das Nutzungskonzept müsse dazu passen, wie Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl betont: "Wir wollen auf dem Roman Hill keine Massenveranstaltungen mit hunderten von Besuchern. Uns schweben eher kleinteilige Aktionen vor wie Vorträge, ein Sommerkino oder Abenteuer für Kinder." Neben wilden Tieren soll es auch weitere ständige Bewohner geben. "Diskutiert wird die Aufstellung von Tiny-Häusern, in denen beispielsweise Studenten wohnen könnten, die die Ruhe zu schätzen wissen", sagt der SPD-Politiker.

    Eröffnung des Waldkindergartens im Frühjahr 2020

    Im vorderen Bereich wird der künftige Standort des neuen Gerbrunner Waldkindergartens liegen. Dessen Eröffnung ist schon für Frühjahr nächsten Jahres am nicht weit entfernten Flürle geplant. Sobald das neue Gelände fertig entwickelt ist, kann er dorthin umziehen. "Roman Hill soll weder eine normale Freizeitanlage noch ein klassischer Park werden, sondern ein Freiraum für Klein und Groß", unterstreicht Andrea Gebhard vom umsetzenden Münchner Planungsbüro mahl.gebhard.konzepte, das in der Region schon in Hettstadt und Eibelstadt Projekte entwickelt hat.

    Auch die Bürgerinnen und Bürger durften in einer Mitmach-Werkstatt im Sommer letzten Jahres ihre Ideen zu Roman Hill äußern. Sie entschieden sich sowohl gegen den von einer Gruppe geäußerten Wunsch nach einer unterirdischen Schießanlage als auch die ursprünglich angedachte Skaterbahn. "Letztere ist ohnehin ein bisschen aus der Mode gekommen. Und das Schießen passt einfach nicht zu einem Waldkindergarten und den anderen Elementen", sagt auch Wolfshörndl. So findet sich beides in der aktuellen Planung nicht mehr wieder.

    "Je weiter man im Gelände nach hinten geht, desto naturbelassener soll es werden."

    Andrea Gebhard vom Planungsbüro

    "Bewegungsmöglichkeiten wird es dennoch zuhauf geben", betont Gebhard, die aus Dinkelsbühl stammt. Geplant ist eine Kletter- und Boulderanlage unter freiem Himmel. Gut möglich, dass der Oberflächenbereich vorhandener Betonaufbauten mit Griffen versehen wird. Auch eine Rasenfläche für Ballspiele sowie ein Vogelspielplatz sollen entstehen – genau wie ein Aussichtsturm. Die im Zuge der letztjährigen Landesgartenschau eröffnete 28 Kilometer lange Mountainbike-Strecke läuft ebenfalls unweit der ehemaligen Schießanlage vorbei. Für deren Nutzer soll es auf dem Gelände auch einen Freiraum geben, etwa in Form eines BMX-Rundkurses.

    Das Gebäude gleich am Eingang wird zu einem Naturerlebniszentrum mit Kiosk und Außenbereich umgewidmet. "Je weiter man im Gelände nach hinten geht, desto naturbelassener soll es werden", sagt Gebhard. An den Stellen, wo die amerikanischen Soldaten bei ihren Übungen hingeschossen haben, befinden sich noch Altlasten – überwiegend in Form von Projektilen. "Diese sollen an Ort und Stelle sicher eingehaust werden, so dass sie keine Gefahr mehr darstellen", erklärt Gebhard.

    Im Herbst nochmal im Gemeinderat

    Noch im September ist ein Termin im Landratsamt geplant, um mögliche Fragen aus dem Bauplanungsrecht und dem Naturschutz abzuklären. Das Projekt "Roman Hill" wird im Herbst auch nochmals im Gemeinderat behandelt – und eine Bürger-Infoveranstaltung ist ebenfalls vorgesehen. Womöglich könnte noch in diesem Jahr das Vergabeprozedere beginnen – und der "Freiraum" über der Roßsteige bis Sommer 2021 eröffnet werden.

    Die noch brachliegende ehemalige US-Schießanlage "Roman Hill" soll in einen naturbelassenen Freiraum für Groß und Klein umgewandet werden.
    Die noch brachliegende ehemalige US-Schießanlage "Roman Hill" soll in einen naturbelassenen Freiraum für Groß und Klein umgewandet werden. Foto: Jörg Rieger
    Die noch brachliegende ehemalige US-Schießanlage "Roman Hill" soll in einen naturbelassenen Freiraum für Groß und Klein umgewandet werden.
    Die noch brachliegende ehemalige US-Schießanlage "Roman Hill" soll in einen naturbelassenen Freiraum für Groß und Klein umgewandet werden. Foto: Jörg Rieger
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