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WÜRZBURG: Was darf die Frankenhalle kosten?

WÜRZBURG

Was darf die Frankenhalle kosten?

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    DIe CSU-Stadtratsfraktion möchte die einstige Vierhmarkthalle in der Veitshöchheimer Straße verkaufen.
    DIe CSU-Stadtratsfraktion möchte die einstige Vierhmarkthalle in der Veitshöchheimer Straße verkaufen. Foto: Foto: Obermeier

    Es wächst sich immer mehr zur unendlichen Geschichte aus, ob die Frankenhalle als Übergangs- und spätere dauerhafte zweite Spielstätte für das Mainfranken Theater genutzt werden soll. In dieser Woche (Donnerstag, 15 Uhr, Ratssaal) wird der Stadtrat wieder über das Thema sprechen, wenn ihm als „Bekanntgabe“ ein Gutachten vorgestellt wird, das die auf die Stadt zukommenden Folgekosten einer zusätzlichen Spielstätte untersucht.

    Erstellt wurde die Untersuchung von der Münchner Beratungsfirma actori, die auf Fragen der Kulturfinanzierung und des Kulturmarketings spezialisiert ist. Die wesentlichen Aussagen des Gutachtens wurden bereits Ende April in einem Workshop präsentiert (wir berichteten). Das Gutachten prognostiziert für die Frankenhalle (je nach Nutzung) einen jährlichen städtischen Betriebskostenzuschuss zwischen 135 000 und 553 000 Euro.

    Mit einer Entscheidung über die Zukunft der Frankenhalle als Theaterspielstätte wird am Donnerstag nicht zu rechnen sein, obwohl die Theaterleitung mehrfach auf die Dringlichkeit der Sanierung des Gebäudes am Faulhaber-Platz hingewiesen hat.

    In einem Überblick zeigen wir die wichtigsten Stationen der inzwischen mehrjährigen Debatte auf:

    • 2008: Im Herbst schlägt Kämmerer Christian Schuchardt dem Stadtrat vor, die Frankenhalle als multifunktionale Ausweichspielstätte während der Sanierung des Theater-Hauptgebäudes zu nutzen. Im Dezember beschließt der Stadtrat für notwendigste Sanierungsarbeiten zum Erhalt der Halle 230 000 Euro zur Verfügung zu stellen. Man geht von zehn Millionen Euro Umbaukosten aus.

    • 2009: Im Mai wird eine Holzwurm-Beseitigung in der Halle durchgeführt. Kosten: 100 000 Euro. Im Juli beschließt der Hauptausschuss Planungsmittel, damit die Halle ab der Spielzeit 2011/12 als Übergangsspielstätte vom Theater genutzt werden kann. Als Kostenrahmen werden 9,5 Millionen Euro festgelegt.

    • 2010: Im Juli wird bekannt, dass die Kosten für den Umbau um 5,8 auf 15,3 Millionen Euro steigen sollen. Dies erzeugt im Stadtrat viel Gegenwind bei der CSU und den kleinen Fraktionen.

    • 2011: Im April werden die Umbaukosten vom Architekturbüro Brückner durch Verzicht auf architektonische Elemente und die Gastronomie wieder um fünf Mio. Euro reduziert. Im Mai entscheidet der Stadtrat sich mit 35 zu 15 Stimmen für den Umbau der Halle als Theater-Ausweichspielstätte. Die Theatersanierung soll nun 2013 beginnen. Im Oktober soll ein interfraktioneller Eilantrag im Stadtrat die Einrichtung einer zweiten Spielstätte in der Frankenhalle verhindern. Im Stadtrat wird die Eilbedürftigkeit abgelehnt. Bei den Haushaltsberatungen beschließt der Stadtrat für Modernisierung des Theaters und Sanierung der Frankenhalle 32 Mio. Euro freizugeben. Im Dezember kommt es zu einer erneuten Stadtratsdebatte. Ergebnis: Für die Frankenhalle als Ausweichspielstätte gibt es keine politische Mehrheit mehr.

    • 2012: Im Juli spricht sich der Theater-Werkausschuss für den Umbau der Frankenhalle aus. Bei überwiegender Nutzung als Theater erwartet man eine 40-prozentige staatliche Förderung der Bausumme. Darin enthalten sind ein Foyer- und Backstagebereich. Das Theater Augenblick der Mainfränkischen Werkstätten kündigt seine Bereitschaft an gemeinsam mit dem MFT die Frankenhalle zu nutzen. Der Stadtrat diskutiert in einer Sondersitzung. Die Vorentwurfsplanung für die Frankenhalle findet eine Mehrheit, nicht aber deren Nutzung als Veranstaltungshaus. Im November fordert der Theater-Werkausschuss ein externes Gutachten über die Kostenentwicklung am Theater, die durch eine zusätzlichen Spielstätte entstehen. Bei den Haushaltsberatungen für 2013 wird der Wirtschaftsplan des Theaters „Aufhänger“ für eine weitere Debatte. Dort sind vier Millionen für den Umbau der Frankenhalle vorgesehen, das Wort Frankenhalle wird gestrichen und der Plan verabschiedet. Die Bezirksregierung stellt eine staatliche Förderung in Aussicht.

    • 2013: Im Februar wird die Beratungsfirma actori mit der Anfertigung eines Gutachtens über die durch die Frankenhalle verursachten Folgekosten beauftragt.

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