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WÜRZBURG: Was einen Handwerker zu Tränen rührt

WÜRZBURG

Was einen Handwerker zu Tränen rührt

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    Handwerkelnder Fernsehstar: Volker Harzdorf ist jetzt jeden Dienstagabend im Fernsehen zu erleben.
    Handwerkelnder Fernsehstar: Volker Harzdorf ist jetzt jeden Dienstagabend im Fernsehen zu erleben. Foto: Foto: LeA Reinhard

    „Bob der Baumeister“ steckt in einem Blaumann. Handwerkszeug verstaut er in den Taschen der Latzhose. Seinen Kopf schützt ein gelber Helm. So lieben Kinder ihren kleinen Helden. Volker Harzdorf ist ebenfalls Handwerker. Doch auf den ersten Blick sieht man es dem Würzburger im Gegensatz zu Bob nicht an. Er trägt normale Alltagsklamotten. Auffallend sind allenfalls seine 13 Tattoos am ganzen Körper, nur wenige davon unter einem Fanshirt von Jack Nicholson verborgen. Und vor allem eines hat der liebenswürdige Zeichentrick-Baumeister dem 44-Jährigen voraus: Er ist das, was Volker Harzdorf noch werden möchte - ein Fernsehstar.

    Von diesem Dienstagabend, 26. April, an wird der Würzburger in vorerst 19 Sendungen einmal wöchentlich die Doppelrolle des Handwerkers und Moderators in der Heimwerker-Doku „Neu für Null – Schöner wohnen ohne Geld“ verkörpern. Zu sehen ist das Format auf Kabel eins.

    „Es ist eine lustige Geschichte, wie ich zu diesem Job gekommen bin“, erzählt Harzdorf. Auf der Hochzeit seines Bruders lernte er vergangenen Oktober eine Mitarbeiterin der TV-Produktionsfirma Endemol kennen. Sie berichtete ihm, dass ihr Unternehmen einen Handwerker suche, der als Moderator durch die Sendung führe. Volker Harzdorf bewarb sich auf diese Stelle mit dem passenden Bild: Breitbeinig, mit gekreuzten Armen und jeweils einem Akkuschrauber in der Hand, posierte er für den Fotografen. Volltreffer! Genauso hatte sich die TV-Produktionsfirma das neue Gesicht für ihre Handwerker-Doku vorgestellt. „Kurz vor Weihnachten kam der Anruf, dass sie mich gerne für ihre Fernsehsendung hätten. Ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut“, strahlt Harzorf. „Wann bekommt ein Würzburger schon mal eine eigene Fernsehsendung?“

    Doch der Unterfranke weiß nicht nur, wie man sich gut in Szene setzt. Er versteht es auch, mit den unterschiedlichsten Werkzeugen geschickt umzugehen.

    Technischer Leiter im Chambinzky

    Im Hauptberuf arbeitet Harzdorf als technischer Leiter am Theater Chambinzky in der Valentin-Becker-Straße. Mit Kreativität und fachlichem Geschick fertigt er seit 2008 dort unter anderem Bühnenbilder an. Von seinen Fähigkeiten haben schon viele Heimwerker profitiert. Volker Harzdorf lebte zuvor 16 Jahre in Hamburg, wo er nach eigenen Angaben „als Erster und Einziger in Deutschland“ Handwerkerkurse gab. „Das kam bei den Leuten richtig gut an“, sagt Harzdorf. Seinerzeit war das Fernsehen bereits auf ihn aufmerksam geworden: Er ließ sich von verschiedenen Sendern immer wieder bei der Arbeit über die Schulter schauen. Die Liebe hat Harzdorf dann vor drei Jahren zurück in seine Heimatstadt geführt.

    Seit acht Wochen dreht der Neu-Moderator für die Fernseh-Doku. „14 von 19 Folgen sind schon im Kasten“, berichtet er. Das Konzept „Neu für Null“ ist einfach. „Ich komme mit Werkzeug und guten Ideen in die Häuser“, erläutert Harzdorf. „Das Material hat jeder Zuhause“. So arbeitet er zum Beispiel Bretter eines alten Massiv-Holzschranks zu einem offenen Regal um. Und das alles ohne einen Cent ausgeben zu müssen. „In 80 Prozent der Haushalte wäre es ausreichend, wenn einfach mal aufgeräumt, sich von alten Sachen getrennt und dem Raum einen weißen Anstrich verpasst würde. Dann wirkt ein Zimmer gleich viel luftiger“, rät der Wohnexperte.

    Volker Harzdorf freut sich, wenn er Menschen in Not helfen kann – so, wie es das Format der Sendung vorsieht. „Wir haben in einer Familie gedreht, bei der die Tochter ganztags betreut werden muss und der Bruder Krebs hat. Die haben sich so über unsere Hilfe gefreut“, sagt Harzdorf gerührt. „Oft packen mich die Gefühle und ich weine einfach mit.“

    Respekt vor Schauspieler-Kollegen

    Werkeln ist das Eine und moderieren das Andere. Der talentierte Handwerker hat bereits seine Doppelrolle verinnerlicht. Dennoch ist das Sprechen vor der Kamera für ihn kein Selbstläufer: „Für drei Sätze brauche ich manchmal sieben Anläufe“ gesteht er schmunzelnd. „Da kann ich die Schauspieler-Kollegen vom Chambinzky nur bewundern. Die sprechen ihre Texte, ohne sich einmal zu verhaspeln.“

    Anfang Mai wird eine Doku-Folge auch in Würzburg gedreht. Harzdorf kann es kaum erwarten: „Nach zwei Monaten Dreharbeiten habe ich keine Lust mehr auf das Hotelleben. Ich freue mich, mal wieder im eigenen Bett schlafen zu können.“ Außerdem hat er sich vorgenommen, dem Team seine Heimatstadt zu zeigen. Gemeinsam mit der „Neu für Null“-Crew wird er sich heute auch die erste Folge anschauen. „Wir sind total gespannt, wie unser Format ankommen wird.“

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