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WÜRZBURG: Was Führungskräfte und Ruderer vereint

WÜRZBURG

Was Führungskräfte und Ruderer vereint

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    Scheckübergabe mit (von links): Christoph Schalk, Stephan Schad und Helmut Martin.
    Scheckübergabe mit (von links): Christoph Schalk, Stephan Schad und Helmut Martin. Foto: Foto: Jörg Rieger

    Der Deutschlandachter sorgt in der Tagungsbox im Bürgerbräu für Lust auf Bewegung. Das Flaggschiff der Ruderer fliegt auf der Leinwand förmlich über das Wasser – mit „rund 40 Schlägen in der Minute“, betont Stephan Schad, früherer Weltklasseruderer aus Würzburg. Ganz so viele schaffen die acht hintereinander auf ihren Stühlen positionierten Herrschaften nicht; dabei haben sie anders als die Leistungssportler nur den Luftwiderstand im Raum zu bewältigen.

    Doch entscheidend ist ohnehin etwas anderes: Das Team harmoniert binnen kürzester Zeit. Schad hat es zuvor gezielt zusammengestellt – aus einer Gruppe von 15 Personen. Die Gäste sind an diesem Abend in die hintere Zellerau gekommen, weil sie vier befreundete Geschäftsleute aus der Region zu einem geselligen Abend mit exquisiter Weinprobe eingeladen haben. „Als Dankeschön und auch, um unsere Verbundenheit und Wertschätzung auszudrücken“, wie Helmut Martin bei der Begrüßung sagt.

    Trockenübung im Achter

    Die Gäste kommen aus unterschiedlichen Branchen – aus der Bauprojektierung, Beratung oder dem Medienbereich. Martin selbst betreibt zusammen mit dem Psychologen Christoph Schalk die sogenannte Würzburger Business Coach Akademie. „Diese Veranstaltung ist ein Versuch, Partner und Freunde von uns miteinander ins Gespräch zu bringen“, erläutert Schalk den Sinn und Zweck der abendlichen Übung.

    Neben flüssigen und festen Schmankerln gibt es eben auch die erwähnte Trockenübung mit Schad. Aus dem erlauchten Kreis sucht er sich die beiden Kleinsten aus und will denjenigen mit dem besseren musikalischen Talent zum ersten Bugmann im Achter – das ist der stabilisierende Part vorne im Ruderboot – bestimmen; und den anderen zum zweiten Bugmann. Nachdem beide glaubhaft bekunden, absolut unmusikalisch zu sein, entscheidet der Zufall. Dann folgen die Positionen drei bis sechs im Mittelboot. „Dort sitzen kräftige Männer, die technisch eher unbedarft sind“, so Schad. Das Quartett wird ausgewählt, Gelächter im Raum.

    Spende statt Honorar

    Hinten im Boot sitzen die beiden Schlagmänner, die einen ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus vorgeben sollen. Und der Steuermann? „Den Part übernehme ich, schließlich ist das Boot rund 45 000 Euro wert“, scherzt Schad. Und schon kann es losgehen. „Es gibt viele Parallelen zwischen dem Erfolg beim Rudern und dem als Führungskraft.“ Bei beidem komme es sehr auf die Teamarbeit an, so der 34-Jährige, der 2008 bei den Weltmeisterschaften im österreichischen Linz die Bronzemedaille im Leichtgewichts-Doppelvierer geholt und danach mit nur 25 Jahren aus beruflichen Gründen seine Karriere auf hohem Niveau beendet hat. „Beim Rudern gewinnt in der Regel nicht das objektiv stärkste Team, sondern das, welches am besten harmoniert.“ Der Spruch „Wir sitzen alle in einem Boot“ komme also nicht von ungefähr.

    Schad sitzt im Boot der Rudergemeinschaft Olympos Würzburg (kurz: ROW) und gibt dort neben Teambildungs-Maßnahmen auf dem Wasser auch als Trainer sein Wissen weiter. Für seinen Vortrag, zu dem er auch zwei Skulls (so heißen die Paddel der Ruderer) mitgebracht hat, verzichtet der einstige Leistungssportler auf ein Honorar, wofür sich die Veranstalter um Martin und Schalk mit einer ROW-Vereinsspende von 500 Euro revanchieren.

    Engagement für soziale Projekte

    Gemeinnützigen Zwecken hat sich auch die Dirk-Nowitzki-Stiftung in Würzburg verschrieben. Deren Managerin Renate Schüßlbauer gibt an diesem Abend einen Einblick in die einzelnen Projekte der Stiftung.

    Was Nowitzki und Schad vereint? Beides sind sportliche Aushängeschilder dieser Stadt. Und beide engagieren sich nach Kräften für soziale Projekte. Aber auch der Erfolg und das Gewinnen wollen tragen sie nach wie vor in ihren Genen, wie allein schon aus einem Satz Schads deutlich wird: „Mit das Beste am Rudern ist, dass man seine Gegner sieht, wenn man in Führung liegt.“ Die Ausrichtung nach hinten macht's möglich.

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