Der unterfränkische Unternehmer Bruno Grimm hatte sich vor drei Jahren am Ausklang des wirtschaftlichen Schicksals vom früheren Tennis-Center am Stein beteiligt und die Anlage ersteigert. Die Immobilie war zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Postbank als Gläubigerbank. Es hatte mit der Sportanlage nebst Gastronomie wirtschaftlich zuletzt einfach nicht mehr funktioniert. Bruno Grimm erhielt nach mehreren Anläufen, wo die Postbank zuvor noch versuchte an Kapital zu retten, was zu retten war, den Zuschlag für gerade einmal 575 000 Euro. Das war die Hälfte des damaligen Verkehrswertes. Als „Schnäppchen“ hat sich das bislang allerdings nicht erwiesen. Denn jetzt, fast drei Jahre danach, zeigt sich noch überhaupt keine Entwicklung. Nicht einmal die Gastronomie konnte aufrecht erhalten werden, obwohl der Panorama-Ausblick auf die Stadt von dieser Stelle äußerst attraktiv ist.
Das ist kein Wunder. Grimm hat immer noch keine Lösung für die Sportanlage. Schon sehr ironisch sagt er heute, „ich weiß, dass ich keine Antiquität ersteigert habe, die mit dem Jahren wertvoller wird“. Das Gegenteil ist der Fall. Die Bausubstanz wird mit jedem Jahr wertloser. Es gibt laufende Unkosten wie Grundsteuer, Wach- und Schließdienst und mehr. An der maroden Infrastruktur hat sich von selbst natürlich auch nichts geändert. Das Dach ist zwar dicht, damit nicht alles kaputt geht. Aber Heizung und Sanitär taugen längst nicht mehr für einen Neuanfang.
Wo ist der Markt?
Da ist das Problem von Bruno Grimm. Bei der Ersteigerung hatte er anfänglich wohl noch gehofft, dass es eine Lösung für eine weitere sportliche Nutzung gibt. Nur, je länger er die Chancen geprüft hat, desto mehr hat sich die Möglichkeit entfernt, wieder ein Tennis- und Squash-Center zu eröffnen. Der Tennis-Boom ist vorbei, für den Bedarf gibt es genug Hallen. Wer im Sauna- und Fitness-Bereich einsteigen will, hat eine harte Konkurrenz. Bisher hätten alle Prüfungen über eine weitere Nutzung für den sportlichen Bereich nichts ergeben, so Grimm. „Ich habe niemanden, der mir sagen kann, wo der Markt zur Zeit ist, nichts habe sich bisher gerechnet. Ohne Investitionen geht es nicht, das ist Grimm klar. Wenn er Geld in die Hand nimmt, müsste er aber erst wissen, in welche Richtung es gehen soll. Das ist sein Problem.
Ein weiteres Problem ist, dass der Bebauungsplan im Moment auch keine andere, als die sportliche Nutzung vorsieht. Schon bei der Genehmigung des Tennis-Centers hatte es heftige Diskussionen gegeben, ob hier auf den begrünten Höhen überhaupt eine Bebauung stattfinden soll. Das in der Höheneinstellung niedrig gehaltene Tennis-Center war dann ein Kompromiss.
Inzwischen ist immer wieder von einer Wohnbebauung in dem Bereich die Rede. Es war auch schon von einem Hotel für Kurzzeit-Patienten oder Angehörige von Patienten, die in den nahe gelegenen neuen Zentren der Universitäts-Kliniken ZIM/ZOM die Rede gewesen. Das wäre dann allerdings städtebaulich und politisch eine harten Nuss, die noch zu knacken wäre.