Das amerikanische Unternehmen sorgte dank seiner Gewerbesteuerzahlung an die Stadt Röttingen mit dafür, dass die Europastadt im Jahre 2000 den Titel als zweit-wohlhabendste Gemeinde Bayerns erhielt. ITW ist seit der Ansiedlung 1985 in der Taubertalgemeinde mit ihren rund 330 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Stadt.
Keine Stellungnahme
Seit einigen Wochen kursieren innerhalb der Belegschaft Gerüchte, dass 24 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Trotz intensivster Bemühungen war von der Unternehmensleitung keine Stellungnahme zu bekommen zu bekommen. Die Auftragslage sei zurückgegangen, die Autohersteller diktieren den Preis, waren die meistgenannten Begründungen.
Am Donnerstag nun bekam der Betriebsrat grünes Licht, die betroffenen Kolleginnen und Kollegen mündlich über ihre Entlassung zu informieren. "Seit dem herrscht "Ausnahmezustand", meint Betriebsratsvorsitzender Elmar Knorr auf Anfrage der MAIN-POST. Es treffe Kollegen, die schon teilweise über 15 Jahre der Firma angehören.
Einen Sozialplan gibt es laut Knorr nicht, da die Zahl der Gekündigten "zu niedrig" ist. Nun stellt sich für viele die Frage, ob das die erste Kündigungswelle gewesen sei, um eventuell den Sozialplan zu umgehen? Nach dem Wissensstand von Knorr sollen nur personalkostenintensive Arbeiten in das seit rund drei Jahren produzierende Werk in Tschechien verlagert werden. Er persönlich hofft, dass Röttingen ein Entwicklungszentrum wird. Unbetroffen von Kündigungen soll das Werk im Creglinger Ortsteil Münster sein.
Bürgermeister: "Schmerzlich"
Wie sieht Röttingens Bürgermeister Günter Rudolf die Lage seines größten Gewerbesteuerzahlers? "Jeder Arbeitsplatz, der verloren geht, ist sehr schmerzlich, vor allem für den Betroffenen selbst" war sein erster Kommentar. Er könne nur hoffen, dass es bei den 24 Kündigungen bleibt. Wenn dies rein aus Kostengründen geschehe und dadurch der Autoindustrie bessere Angebote unterbreitet werden können, könne er dies gerade noch akzeptieren.