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Würzburg: Was Winterurlauber jetzt wissen müssen

Würzburg

Was Winterurlauber jetzt wissen müssen

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    Ein Mann bringt im Salzburger Land Schneeketten an seinem Auto an. Sie sind Pflicht auf zahlreichen Strecken in den Alpen.
    Ein Mann bringt im Salzburger Land Schneeketten an seinem Auto an. Sie sind Pflicht auf zahlreichen Strecken in den Alpen. Foto: Daniel Karmann, dpa

    SelbstEinheimische in den bayerischen und österreichischen Alpen erinnern sich kaum an derartige Schneemengen. Schulen fallen aus, Straßen und Bahnstrecken sind gesperrt, die Lawinengefahr ist groß. Und es soll weiter schneien, für den Alpenrand erwartet der Deutsche Wetterdienst bis Freitag früh bis zu 90 Zentimeter Neuschnee, in Teilen Österreichs könnten eineinhalb Meter dazukommen. Verschärft wird die Situation durch Schneeverwehungen. In der Steiermark sind 2000 Menschen eingeschlossen, darunter auch Urlauber. Nicht wenige würden die Lage unterschätzen, warnt die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV). Mitarbeiterin Maria Wottawa: "Den Gästen muss klar sein, dass sie im Winter unterwegs sind."

    Kann ich meinen gebuchten Urlaub jetzt problemlos stornieren?

    Grundsätzlich gelten die vereinbarten Stornobedingungen. Eine kostenlose Stornierung ist in österreichischen Hotels nur bei höherer Gewalt möglich, das heißt: Die Anreise muss für den Gast unmöglich oder unzumutbar sein. Das betrifft Orte, die durch die Schneemassen abgeschnitten sind, oder einzelne, nicht mehr erreichbare Quartiere. Umwege müssen in Kauf genommen werden.

    Die Straße nach Österreich ist am Grenzübergang Mittenwald-Scharnitz auf Grund der Lawinengefahr gesperrt. 
    Die Straße nach Österreich ist am Grenzübergang Mittenwald-Scharnitz auf Grund der Lawinengefahr gesperrt.  Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Ich habe Angst, eingeschneit zu werden. Kann ich meinen Urlaub umbuchen?

    Nein. Allein die Verunsicherung oder eine drohende Lawinengefahr reicht für eine kostenlose Stornierung nicht aus. ÖHV-Mitarbeiterin Wottawa: "Für die Angst eines Gastes kann der Hotelier nichts."

    Die Anreise ist nur mit Schneeketten möglich. Ein Stornogrund? 

    Nein. In vielen Alpenregionen gilt im Winter eine Schneekettenpflicht. Spezielle Schilder weisen darauf hin. Auch geeignete Winterreifen sind auf schneebedeckten Fahrbahnen Pflicht. Wer dagegen verstößt, riskiert in Bayern ein Verwarnungsgeld von 20 Euro, in Österreich von 35 Euro. Werden dort andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, kann eine Strafe bis zu 5000 Euro fällig werden. Achtung: Winterreifen müssen in Österreich eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern haben – fünf Millimeter bei Diagonal- oder Ganzjahresreifen.

    Gibt es eine Preisminderung, wenn Skifahren wegen Liftausfall oder Lawinengefahr unmöglich ist?

    Das wäre laut ÖHV nur denkbar, wenn das Skifahren (Skikurs, Liftkarte) als zentraler Bestandteil eines Urlaubspaketes gebucht wurde. Ansonsten gilt: Kann die gebuchte Leistung im Hotel voll in Anspruch genommen werden, ist sie auch voll zu bezahlen – selbst wenn Lifte stillstehen. 

    Ein Schneepflug räumt Schnee von einer Straße in Ramsau am Dachstein. In weiten Teilen Österreichs sind in den letzten Tagen erhebliche Mengen an Schnee gefallen. 
    Ein Schneepflug räumt Schnee von einer Straße in Ramsau am Dachstein. In weiten Teilen Österreichs sind in den letzten Tagen erhebliche Mengen an Schnee gefallen.  Foto: Harald Schneider, dpa

    Wie informiere ich mich als Winterurlauber vor Reiseantritt?

    "Wenn man sich nicht sicher ist, dann direkt mit dem Hotel Kontakt aufnehmen, bevor man sich auf den Weg macht", rät ÖHV-Mitarbeiterin Wottawa. Die Hoteliers seien am besten über die Situation vor Ort und mögliche Sperrungen informiert. Sich allein auf die Großwetterlage zu verlassen, sei riskant und die Lage regional sehr unterschiedlich. Auch die Verkehrsnachrichten sollte man genau verfolgen.

    Macht es einen Unterschied, ob ich privat oder über einen Veranstalter gebucht habe?

    Grundsätzlich nicht. Die Voraussetzungen für eine witterungsbedingte Stornierung sind die gleichen. Ansprechpartner für den Gast ist das Reisebüro oder (bei Privatbuchung) das Hotel bzw. der Vermieter.

    Wie reagiert Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI?

    Laut TUI-Sprecherin Susanne Stünckel sind derzeit alle Winterhotels erreichbar. Man stehe in ständigem Kontakt mit den Betreibern. Sollten einzelne Häuser abgeschnitten sein, werde man die Touristen noch vor Abreise informieren und eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung anbieten. Die spezielle TUI-Schneegarantie (Storno) greife nur bei Schneemangel, nicht jedoch bei Einschränkungen wegen Schneemassen.

    Ich bin eingeschneit und muss im Hotel verlängern. Wer bezahlt?

    Wer wegen der Schneemassen unfreiwillig seinen Urlaubsaufenthalt verlängern muss, hat für die Mehrkosten selbst aufzukommen.

    Haben unterfränkische Schulen aktuell Probleme mit ihren Skikursen?

    Es gibt dazu keine Übersicht. Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Unterfranken, weiß von zwei Gymnasien aus Aschaffenburg sowie vom Würzburger Wirsberg-Gymnasium, dass sie am Montag ins Skilager nach Wagrain und Saalbach gefahren sind: "Sie sind gut angekommen und alle fröhlich unterwegs." Sicherheit habe immer Vorrang. Für anstehende Skikurse würden die Schulleiter alle greifbaren Informationen vor Ort einholen. Nur im äußersten Fall ("wenn das Zielgebiet nicht erreichbar ist") müsste abgesagt werden.

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