Drei Generationen lang haben die Altenhöfers ihre Bäckerei vergrößert und weiter entwickelt. Es begann mit Emil Altenhöfer, der vor 100 Jahren (1912) neben seiner Landwirtschaft eine Lohnbäckerei in Hausen eröffnete. 1946 übergab er sie an seinen Sohn Ferdinand Emil. 1971 übernahm dessen Sohn Helmut als Bäckermeister die Betriebsführung. Nun hat, zum 15. Julidiesen Jahres, Helmut Altenhöfer seinen Betrieb an das Ehepaar Enrico und Nicole Schönfelder übergeben.
„Meine Frau Irmgard und ich haben uns in letzter Zeit aus Altersgründen mehr und mehr mit der Lösung unserer Nachfolgeregelung auseinander gesetzt“, erläutert Bäckermeister Altenhöfer. Anfragen von diversen Großbetrieben habe es gegeben. Aber die wären mit Schließungen etlicher Filialen und erheblichen Personalabbau verbunden gewesen, sagt der 64-jährige Hausener Bäcker: „Unser Ziel war es aber, dass die Bäckerei als Ganzes fortbesteht und in unserem Sinn weitergeführt wird.“
Der neue Besitzer, Enrico Schönfelder, ist zwar kein Bäckermeister, sondern Betriebswirt von Beruf. Der 35-Jährige hat aber langjährige Erfahrung als Prokurist in einer großen Handwerksbäckerei in Würzburg. Er stammt, wie auch seine gleichaltrige Frau Nicole, aus Sachsen. Das Ehepaar wohnt mit seinen Kindern Nils und Luna jedoch seit 2005 im Hausener Ortsteil Rieden.
„Es war immer unser Traum, selbstständig zu sein und einen eigenen Betrieb zu leiten“, sagt das Ehepaar Schönfelder. Und dass es ihnen wichtig ist, dass „bei der Bäckerei alles so weitergeht wie bisher“. Sogar der Name „Altenhöfer“ bleibt, denn schließlich sei das längst zu einem Markenzeichen geworden. Auch wurden alle Angestellten übernommen. Manche sind sind schon seit ihrer Lehrzeit und mehr als 30 Jahre im Betrieb. Und Seniorchef Helmut Altenhöfer und seine Frau stehen weiterhin mit Rat, Tat und Arbeitskraft zur Seite. „Wir wollen, dass unsere 20 Bäcker und Konditoren in der Backstube weiterhin nach den Traditionsrezepten frisch produzieren“, sagen die Schönfelders. In Hausen werden auch die Teiglinge für die Filialen hergestellt.
Der neue Inhaber wird sich um die Verwaltung und Führung des Betriebs kümmern. Nicole Schönfelder will „sich um das Organisatorische in den Filialen kümmern“.
Das Ehepaar Schönfelder will neben dem Produktionsstandort Hausen auch alle Geschäftsbeziehungen weiter aufrecht erhalten, die Feste ringsum wie bisher mit Backwaren beliefern und das Filialnetz pflegen. Die Bäckerei Altenhöfer hat neben dem Hauptgeschäft in Hausen acht Filialen, und zwar in Arnstein, Gramschatz, Randersacker, Rimpar, Unterpleichfeld und Würzburg. Und eine neunte Filiale wird an diesem Donnerstag, 30. August, in Kürnach eröffnet.
In Hausen, Gramschatz und Unterpleichfeld gibt es in den Filialen auch Handelswaren. „Das ist eine Nahversorgung mit Lebensmitteln für die Bevölkerung“, sagt der neue Inhaber. Er sei froh darüber, dass er auf den Stamm mit insgesamt 70 Mitarbeitern und auf die Strukturen der Bäckerei bauen könne.
„Von der kleinen Lohnbäckerei im Jahr 1912 bis zum mittleren Handwerksbetrieb war es ein langer, harter Weg“, blickt Helmut Altenhöfer auf das Werk seiner Familie zurück. Mit der Übergabe seines Geschäftes an einen neuen Inhaber vertraut er „auf die nächsten erfolgreichen 100 Jahre der Bäckerei Altenhöfer“.